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Küche

Sean legte Debbie die Hand auf die Schulter. „Geht's wieder?“, fragte er sanft.

Sie nickte. „Wo ist Jarod?“

„Er versucht aus Rachel rauszukriegen, wo der Dämon sie gepackt hat.“

Genau in diesem Moment kam er aus dem Wohnzimmer. Er legte eine Karte auf den Tisch. „Also das war ungefähr hier“, sagte er und machte in Kreuz auf die Karte.

Debbie nahm ihm den Stift aus der Hand. „Und wir waren mit Parker hier und da ist der Höllenschlund, falls uns das weiter bringt.“

Ratlos starrten alle vier auf die Karte. Debbie schleuderte den Stift durch die Küche. „Ach, verdammt!“

später


Jarod marschierte auf und ab. „Das ist gar kein Ausdruck“, er umklammerte das Telefon. „Sie hat einen Menschen getötet, Syd. Das ist kein Spiel mehr.“

Wie schon seit einer Viertelstunde versuchte Sydney ihn zu beruhigen. „Natürlich ist es das nicht, aber-“

„Ich meine, ich bin ein Pretender und ich komme trotzdem kein Stück weiter“, er seufzte und lies sich auf einen Stuhl fallen.

„Jarod, du hast gerade einen deiner Schützlinge verloren. Es würde mich wundern, wenn du mich jetzt konzentrieren könntest“, sagte Sydney ruhig. „Ihr werdet einen Weg finden!“, sagte er, doch es klang nicht besonders überzeugend.

„Und wenn nicht, Syd? Was wenn wir Parker und Rachel für immer verloren haben? Wir werden sie weg sperren, oder schlimmer noch, töten müssen“, sagte Jarod entmutigt. „Nicht, dass ich das zulassen würde.“

Sydney zögerte. Er kannte sich mit diesen Dingen überhaupt nicht aus und machte sich selbst ebenfalls sehr große Sorgen um Parker. „Ich werde zu euch kommen und euch helfen!“

„Nein, lieber nicht. Die Gefahr, dass jemand vom Centre das mitkriegt ist zu groß! Die können wir hier jetzt wirklich nicht gebrauchen.“

Wohnzimmer

„HA!“, Debbie knallte das Buch auf den Tisch. „Ich glaube, ich habs“, sagte sie, bemüht sich nicht zu früh zu freuen.

Jarod sprang auf und kam hinter sie. „Mein Gott“, sagte er. „Das ist es!“, schnell überflog er den Text.

Sean starrte auf das Bild. Das hätte er wissen müssen! Er hätte nie einfach annehmen dürfen, er wäre tot. Vermutlich war er einfach untergetaucht. Sean wusste nicht warum er gerade jetzt wieder aufgetaucht war aber das spielte auch keine Rolle. Er war sich sicher, das er Parker töten würde.

„Der Possidere – Dämon! Also früher gab es einige von ihnen. Sie können einem ihren Willen aufzwingen, sobald sie einmal Augenkontakt herstellen konnten. Sie haben früher immer nur kurz von den Menschen Besitz ergriffen um sich von ihrer Energie zu ernähren. Allerdings merkten sie bald was, sie alles mit ihnen anstellen konnten und wie gut sie ihre Gabe im Kampf einsetzten konnten. Ihre Kräfte wuchsen und sie wurden immer mächtiger bis sie sogar anfingen zu töten“, ratterte Jarod runter, während er auf und ab ging. „Sie sind so ziemlich ausgerottet worden. Leider steht hier nicht wie, oder wie man sie wieder los wird.“

„Kopf abschlagen oder erstechen“, sagte Broots und schob Jarod seinen Laptop zu. „Allerdings nur mit echtem Silber.“

„Und dann ist er auch wirklich tot?“, fragte Debbie. „Ich meine, er lebt nicht in Parker und Rachel weiter?“

„Das hoffe ich doch sehr“, sagte Jarod Gedankenverloren. Ein dumpfer Knall im Nebenzimmer holte ihn in die Realität zurück. „Broots bitte versuchen Sie noch was über die überlebenden Dämonen zu finden. Ich geh mal nachsehen was da los ist.“

Wohnzimmer

Mit schief gelegtem Kopf stand Rachel neben Parker, die in einer Ecke saß und vor sich hin starrte.

„Was ist los mit ihr?“, fragte Jarod und hastete auf den Käfig zu.

„Oh, sie gibt den Geist auf“, meinte Rachel gleichmütig. „Im wahrsten Sinne des Wortes!“

Jarod warf ihr einen angeekelten Blick zu und kniete neben Parker. „Parker?“, er steckte die Hand zwischen die Gitterstäbe und berührte ihr Gesicht. „Hörst du mich?“

Sie zuckte nicht mal mit einer Wimper.

„Ach verdammt!“, Jarod sah sich nach dem älteren Wächter um. „Sean? SEAN?“ Er hatte keine Ahnung was er mit Parker machen sollte und dass er sich solche Sorgen um sie machte, machte das ganze nicht gerade einfacher. Er stand auf und lief durch das ganze Haus, ohne ihn aber zu finden. Deprimiert kehrte er schließlich in die Küche zurück. „Gute Neuigkeiten“, sagte er trocken. „Parker ist nicht mehr ansprechbar, Rachel tritt in ihre dämonischen Fußstapfen und Sean ist verschwunden“, erklärte er am Rande eine Nervenzusammenbruchs.

Broots hingegen blieb ungewöhnlich ruhig. Das war alles schon eine Spur zu verrückt für ihn, also machte er einfach was man ihm sagte und versuchte nicht darüber nachzudenken wie verrückt es eigentlich war.. „Seans Verschwinden kann ich vielleicht erklären. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir es hier mit Göran zu tun haben. Nach dem Tod seiner 'Verwandten' hatte er sich zwar zurückgezogen, aber er gilt als sehr rachsüchtig..“

„Dad! Was hat das mit Sean zu tun?“

„Nun, so wie sich das hier anhört, waren es einige Wächter, die diese Dämonen beseitigt haben. Es wäre doch durchaus möglich, das Sean einer von ihnen ist und Göran sich jetzt an ihm rächen will.“

Debbie zog die Augenbrauen zusammen. „Hm, aber warum dann nicht gleich Sean töten? Ich meine, Parker steht ihm von uns am nächsten, aber..“

„Nein, Debbie, ich denke dein Vater hat Recht!“, fiel Jarod dazwischen. „Überleg doch mal! Er versucht Sean das wegzunehmen, was er ihm weggenommen hat. Und ganz Nebenbei hat er noch die Chance Jägerinnen zu töten. Das muss für ihn wie der Jackpot sein“, sagte Jarod verbittert. Er mochte Sean nicht besonders aber jetzt wünschte er sich er wäre da. Sean hatte die Erfahrung die sie hier brauchten und Jarod fühlte sich vollkommen überfordert.

Geräuschvoll lies sich Debbie auf einen Stuhl fallen. „Ich habe gehört wie Sean Parker von seiner Tochter erzählt hat. Sie wurde ermordet“, Debbie drehte eine Strähne um einen Finger. „Was wenn dieser seltsame Dämon sie getötet hat? Das würde erklären, warum Sean so ausrastet.“

„Meinst du nicht, Sean hätte das eher bemerkt?“, warf Broots ein. Wenn seine Tochter Amok laufen würde und am Ende tot wäre, würde er das nicht so schnell vergessen.

Debbie zuckte mit den Schultern. „Nicht wenn er es letztes Mal anders gemacht hatte. Oder wenn Sean dachte er wäre tot.“

„Ok, ich denke wir sollten uns lieber beeilen“, sagte Jarod ungeduldig und legte die Karte zurück auf den Tisch und konzentrierte sich. Wenn Sean sie gefunden hatte, würde das ihm ja wohl auch gelingen.

Debbie lief durch das Haus und sammelte die Waffen ein die Sean nicht mitgenommen hatte und brachte se in Jarods Auto. Sie vermutete, dass Brittany Recht behalten würde und er eine kleine Armee Dämonen um sich gesammelt hatte.
Als sie zurück kehrte konnte Jarod ihr sagen, wo sie sich versteckten.

„Gut“, sie trat von einem Bein aufs andere. „Willst du sie mitnehmen?“, fragte sie mit einem nicken in Richtung Käfig.

Daran hatte er gar nicht gedacht. „Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, dass sie Ärger machen werden.“ Zumindest hoffte er das. Und seiner Theorie nach brauchte dieser Dämon seine ganze Konzentration um die beiden Jägerinnen vollends zu beherrschen, was wohl eher schwer war, wenn ein wütender Sean versuchte ihn zu töten.

Versteck der Dämonen

„Meister! Meister!“, keuchend rannte Tyron auf seinen Herren zu.

Dieser fiel aus seiner Trance und riss missmutig die Augen auf, während er sich bemühte die Jägerinnen wenigstens noch ein wenig zu kontrollieren. „Was?“

„Er ist da“, sagte Tyron und wich vorsichtshalber ein Stück zurück.

Er seufzte. „Ja, das habe ich kommen sehen“, sagte er. Durch Parker und Rachel hatte er so ziemlich alles mitgekriegt, was vor sich ging. Er drehte sich nach hinten und gab seinen Vampiren das Zeichen. „Essenszeit!“

Doch bevor der erste Vampir auch nur bei Sean war hatte ihn auch schon ein Pfeil durchbohrt. Heute würde ihn niemand so schnell aufhalten!

kurze Zeit später

Broots war alles andere als wohl bei der Sache. Er wollte weder sich noch Debbie dieser Gefahr aussetzten. Doch er konnte Jarod da ja auch schlecht alleine reinschicken.


„Ok“, Debbie schluckte. Sie standen vor der Bruchbude, die der Dämon sein Versteck nannte. „Seit ihr fertig?“

„Denkt dran, er darf euch nicht in die Augen gucken“, sagte Jarod noch, bevor er die Tür aufstoß.

Im Eingang lag ein bulliger Dämon mit einem Pfeil in der Brust.

Debbie stieg über ihn und Jarod wollte ihr folgen, merkte aber das Parker nicht mitkam. Sie und Rachel waren die ganze Zeit über wie Puppen gewesen. Sie schienen gar nichts mehr mit zukriegen. „Ach komm mit.“, er packte sie an der Hand und zog sie mit sich.

Broots packte sich Rachel und folgte ihnen.

Drinnen stellten sie die beiden in einer Ecke ab, wo sie brav stehen bleiben.

„Wie es wohl ist, wenn man nicht mehr eigenständig denken kann“, fragte Debbie und musterte die Beiden. Dann aber verschwand sie, um sich den Weg zu dem immer noch auf dem Thron sitzenden Dämon frei zu kämpfen.

„Hier“, Jarod gab Broots ein Holzkreuz und einen Pflock. „Vampire!“, erklärte er und gab ihm noch ein Messer. „Dämonen! Viel Glück“, sagte er noch und erstach dann einen Dämon von hinten, der versucht hatte Sean zu erdrosseln.



Während Broots seine ersten Erfahrungen der Dämonenjagd machte, versuchte er immer wieder einen Blick auf seine Tochter zu erhaschen. Doch er merkte bald, dass es besser war sich zu konzentrieren.

Jarod sah durch einen zu Staub zerfallenden Vampir wie ein Dämon sich auf die beiden leblosen Jägerinnen stürzte. Er packte ihn und nach einen kurzen Kampf brach er ihm das Genick. Dann passierte etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte. Er sah Susan wie sie fassungslos jemanden anstarrte. Er brauchte einen Moment um zu erkennen, dass es Parker war. Sie lächelte und strich Susan ein letztes Mal über das Gesicht. Dann packte sie sie und drehte ihr den Hals um.
Eine Sekunde später befand er sich wieder in der Realität und sah Parker und Rachel nebeneinander auf dem Boden liegen. Einen Moment starrte er sie an. Es fühlte sich seltsam zu wissen, dass sie es tatsächlich gewesen war, die Susan getötet hatte. Doch er kam nicht dazu weiter darüber nachzudenken, denn er wurde von einem weiteren Vampir angegriffen.

Inzwischen hatte Tyron sich weitestgehend zurückgezogen. Er sah zu, wie der ältere Wächter zu der kleinen Jägerin stieß, die mit seinem Meister kämpfte. Und obwohl es eher schlecht für seinen Meister aussah machte er keine Anstalten einzugreifen, schließlich war in ihm kein großer Kämpfer verloren gegangen.

Jetzt wieder vollkommen ruhig und konzentriert zog Sean einen langen silbernen Dolch hervor. Das hätte er schon vor langer Zeit tun sollen. Göran drehte sich zu ihm um und Sean stieß zu. Etwa im gleichen Moment schlug Göran zu. Sean flog nur ein kleines Stück zurück und prallte gegen eine Wand, der Dämon aber ging zu Boden und rührte sich nicht mehr.

Debbie würdigte weder ihn noch Sean eines Blickes sondern flitze los um ihren Vater zu suchen und sicher zu gehen, dass er alles heile überstanden hatte.

Kaum das der Dämon seinen letzten Atemzug getan hatte, machten sich sämtliche andere aus dem Staub.

Parker blinzelte und vergewisserte sich mit einem Blick auf Rachel das mit ihr alles in Ordnung war. Sie blickt genauso bedeppert drein, wie Parker sich fühlte, sonst schien es ihr aber gut zu gehen. Sie erblickte Sean ein Stück von sich und krabbelte auf ihn zu. „Hey! Alles ok?“

„Ja, ich denke schon“, Sean setzte sich auf.

„Gut“, Parker rappelte sich auf und verpasste ihm eine schnallende Ohrfeige. „Tun Sie sowas nie wieder“, sagte sie mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen. „Ich ab uns schon genug Ärger eingebockt, da brauchen Sie nicht auch noch auf einsamen Rachefeldzug gehen!“ Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe rum.
Sean fand, dass sie aussah als wäre sie kurz davor zu hyperventilieren. Also zog er sie einfach in die Arme. Über ihre Schulter hinweg konnte er Jarod sehen, der offenbar zu ihnen unterwegs gewesen war, dann aber abbog und zu Rachel ging.

später
vor Seans Wohnung


Jarod hielt vor der Wohnung des älteren Wächters. Vor ein paar Minuten war er noch froh gewesen, dass alles heile überstanden war. Doch ihm war schnell nicht all zulange gebraucht, da wurde ihm klar, dass es noch nicht vorbei war.
„Sind Sie sicher, dass Sie ok sind?“, hörte er Parker sagen. Das war das erste mal das er sie überhaupt reden hörte, seit sie wieder bei Sinnen war.

„Ja, sicher“, Sean stieg aus dem Auto. „Kommst du klar?“

„Ja sicher“, echote sie.

Sean wünschte ihnen noch eine gute Nacht, dann fuhren sie weiter. Debbie, Rachel und Broots hatten sie schon abgeliefert also waren Parker und Jarod alleine. Sie schwieg nun wieder und starrte aus dem Fenster.

„Willst du lieber mit zu mir kommen?“

„Nen, ich will lieber nach hause“, sagte sie ohne ihn anzusehen.

„In Ordnung.“

Einen Moment später merkte er, dass sie ihre Aufmerksamkeit von der Straße abgewandt hatte und ihn beobachtete. Als er sich ihr zu wandte brachte sie ein flüchtiges Lächeln zustande und sah wieder aus dem Fenster.

„Parker, du weißt, dass das nicht deine Schuld wahr“, begann er.

Sie seufzte. „Bitte, Jarod, ich bin jetzt wirklich zu müde.“ Tatsächlich fühlte sie sich als hätte sie seit mindestens einer Woche nicht beschlafen. Sogar das Denken viel ihr schwer. Aber vielleicht stand sie einfach noch etwas unter Schock.

Er nickte. „Ich hab nur gehört, was du zu Sean gesagt hast.“

Sie nickte nur.

„Sean und du, ihr seit ganz schön zusammengewachsen, nicht wahr?“, sagte Jarod um das Thema zu wechseln.

„Ja, er ist ja auch mein Wä-“, sie brach ab. Jarod war Susan Wächter gewesen.

Jarod hielt vor ihrem Haus. „Soll ich lieber kurz mit reinkommen?“

Sie nickte. Eigentlich wollte sie zwar lieber allein sein, aber sie wusste auch, dass es sie einiges an Überwindung kosten würde dieses Haus wieder zu betreten.

Jarod stieg aus dem Auto. Er wüsste nur zu gerne was in ihr vorging, hütete sich aber sie nochmal darauf anzusprechen oder gar zu simulieren. Also öffnete er die Autotür und nahm ihre Hand.

Anmerkung: Ich hab mich hier mehr auf den Dämon konzentriert, wie Jarod und co mit Susans Tod umgehen kommt im nächsten Teil ;)









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