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Author's Chapter Notes:
Sorry, dass es so lange gedauert hat mit der Fortsetzung. Ich hoffe sie gefällt euch. Sie ist allerdings nicht Beta gelesen, weil ich im Moment keinen Betaleser habe. Sonst hat das Katty immer gemacht. Wer also Lust hat das zu übernehmen, kann sich per Mail bei mir melden.

Teil 3

 

Praxis Dr. Lawrence

Dover, DE

2 Wochen später

 

Es war ein mulmiges Gefühl hier zu sitzen und zu warten. Die halbe Nacht hatte ich vor 2 Wochen wach gelegen und weiter nachgedacht, wie fast jede Nacht seitdem. Das Telefon hatte damals noch einige Male geklingelt, aber ich war zu benommen um die Gespräche anzunehmen. Sicher war es nur Sydney, der wissen wollte, wie es mir ging.

Seitdem ging das Leben einfach weiter und ich versuchte etwas zur Normalität zurück zu kehren, auch wenn es nicht immer leicht war.

 

Jetzt saß ich hier und schaute mich im Wartezimmer um. Ich sah die vielen anderen Frauen, einige schwanger, andere nicht. Vielleicht erging es den anderen Frauen wie mir und sie wollten wissen wie es nun weitergehen sollte. Oder sie waren nur wegen einer Routineuntersuchung da.

 

Die Schwangeren waren fast alle in Begleitung ihrer Männer da. Sie wirkten glücklich, lächelten viel und redeten leise mit ihren Männern, während sie fürsorglich über ihren Bauch strichen. Es war ein seltsamer Anblick.

 

Es schien, als führten sie ein ganz normales Leben, ohne viele Sorgen und erfreuten sich an den vielen schönen Seiten des Lebens. Warum ging es mir nicht so? Fast alles empfand ich als Last, sogar dieses Ereignis. War ich nicht in der Lage glücklich zu sein oder war es mir vielleicht sogar untersagt? Oder hing es mit meinem unnormalen Leben zusammen?

 

Als normal konnte man mein Leben ja nun wirklich nicht bezeichnen, nach allem was passiert war. Aber es hieß doch auch, man könne immer einen Weg finden ein glückliches Leben zu führen und selbst nach der längsten Pechphase würde eine Glücksphase kommen.

 

Vielleicht blockierte ich es selbst, weil ich mir ein anderes Leben gar nicht vorstellen konnte. So sehr ich es mir immer wünschte, so unheimlich erschien es mir auch. Ich erwartete immer automatisch, das Centre würde schon einen Weg finden mein Glück zu zerstören.

 

Wie sollte es also werden, wenn ich mich wirklich auf die ganze Situation einließ? Ein Kind könnte selbst mir das geben, was es anderen Frauen auch gab, ich könnte ein schöneres Leben führen. Aber was wäre dann, wenn das Centre eingreifen würde? Daran wollte ich gar nicht denken.

 

Die halbe Nacht hatte mich dieser Gedanke schon wach gehalten und nach meinem Termin hier, würde das wohl auch noch ein paar Tage so weiter gehen. Es gab in so einer Situation leider immer 2 Seiten, eine Gute und eine Schlechte.

 

Die gute Seite war, dass mir ein Kind das Gefühl geben würde ein ganz normaler Mensch mit einem ganz normalen Leben zu sein, aber die schlechte Seite war die Angst. Ich würde immer in der Angst leben, das Centre würde mir oder dem Kind etwas antun und diese Seite überwiegte in meinen Überlegungen immer wieder.

 

In diesem Moment ertönte die Stimme der Sprechstundenhilfe, die mich aufrief. Nun war es soweit, ich war der Wahrheit wieder einen Schritt näher gerückt. Ich zögerte noch für eine Sekunde, stand dann aber auf – meine Beine fühlten sich an, als wären sie aus Beton – und begab mich in das Sprechzimmer der Ärztin.

 

Sie stand von ihrem Stuhl auf und streckte mir lächelnd ihre Hand entgegen. Ich schüttelte diese, brachte dabei aber nur ein recht gequält aussehendes Lächeln zustande. Mir wurde mit jedem Moment unwohler.

 

Dr. Lawrence hatte bereits die sehr dünne Akte mit meinem Namen auf dem Schreibtisch und schaute beiläufig herein. Sie war seit Jahren meine Ärztin, aber wie ich nun einmal war, mochte ich Ärzte nicht besonders und suchte sie dementsprechend wenig auf.

 

„Nun, Miss Parker, es ist schön Sie wieder zu sehen. Ich hatte lange nicht mehr das Vergnügen.“ Aus ihrer Stimme konnte ich einen anklagenden Ton heraushören. Wer konnte es ihr verübeln? Ich war seit Jahren nicht mehr zu einer Untersuchung gekommen.

 

Die in die Jahre gekommene Ärztin, mit den blondierten kurzen Haaren, hob ihren Blick von der Akte zu meinem Gesicht und schaute mir mit ihren hellbraunen Augen direkt in meine. Ihre etwas knittrigen Lippen waren zu einem Lächeln geformt und ihre Hände mit den dünnen Fingern hatte sie auf dem Schreibtisch ineinander gelegt.

 

„Sie kommen heute wegen eines professionellen Schwangerschaftstests, nicht wahr?“ Ich nickte nur. Die Situation war schon seltsam genug, aber ausgesprochen durch den Mund einer fremden Person hörte es sich noch verrückter an. Ich war so nervös. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.

 

Dr. Lawrence schein das zu merken oder sagen wir, sie hatte Erfahrungen damit, denn jeder anderen Frau, die sich bereits in meiner Lage befand, ging es sicher so ähnlich.

Sie stand weiterhin lächelnd auf. „Dann folgen Sie mir mal.“ Und wie ein geprügelter Hund – im Moment fühlte ich mich so – ging ich hinter ihr her.

 

Sie veranstaltete ein paar kleine Tests mit mir und fragte mich nebenbei einige Dinge. „Haben Sie bereits einen Test gemacht oder kommen sie rein wegen eines Gefühls zu mir?“ Was sollte ich darauf antworten? „Ich habe einen Test gemacht und er war eindeutig positiv, aber ...“, meine Stimme wurde mit jeder Silbe zittriger und leiser, „ ... man weiß ja nie, ob man diesen Tests wirklich glauben kann.“ Sie nickte nur.

 

Ich atmete tief durch, doch mein Puls und mein Herzschlag wollten sich nicht beruhigen. Bald würde ich es genauer wissen, dann hörte das vielleicht sogar auf, aber zurzeit sah es nicht danach aus. Mein Kopf jedoch war ausnahmsweise leer.

 

Es dauerte nicht mal lange und die Ergebnisse lagen schon vor. Wir begaben uns wieder an unsere vorigen Plätze, sie hinter den Schreibtisch, ich davor. Sie studierte die Ergebnisse und sah mich mit der gleichen Miene an, wie schon vorher. Sie hatte ein richtiges Poker-Face. Aus ihrem Gesicht konnte man keinerlei Emotionen lesen, die Hinweise gaben.

 

Dr. Lawrence räusperte sich und senkte ihre Stimme. Sie klang ernster als zuvor. „Das Ergebnis von ihrem Schwangerschaftsschnelltest hat sich bestätigt. Sie sind eindeutig schwanger. Ich weiß nur nicht ob ich Ihnen gratulieren sollte oder eher nicht.“

 

Ich war in diesem Moment nicht in der Lage etwas zu erwidern. Eigentlich lag es auf der Hand, dass es so ausgehen würde, aber in mir war bis jetzt trotzdem ein Fünkchen Hoffnung gewesen, dass der Test sich doch geirrt hatte. Nun war es offiziell. Und in meinem Kopf keimten noch immer keine Gedanken auf, es war irgendwie unheimlich.

 

Die Ärztin sah mich eine Weile an und sprach dann selbst wieder. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine schwere Situation für Sie ist und, dass Sie darüber nachdenken müssen. Aber in ihren Überlegungen sollten Sie immer mit bedenken, dass Sie auch nicht mehr die Jüngste sind, Miss Parker. Es gibt noch einige Frauen, die in Ihrem Alter noch Kinder bekommen, die völlig gesund sind. Aber es kann trotzdem immer wieder unerwartet Komplikationen geben. Damit müssen Sie dann immer rechnen. Das Risiko ist in Ihrem Alter höher.“

 

Ich saß da und hörte nur zu. Was erzählte sie da von Risiken wegen meines Alters? Es gab weitaus schlimmere Risiken für das Kind und die hatten nichts mit meinem Alter oder ähnlichem zu tun. Aber diesen Gedanken verschob ich auf später. Ich musste nun erstmal sachlich vorgehen, Schritt für Schritt.

 

„Ich kenne die Risiken, glauben Sie mir.“, antwortete ich nur. Mir war übel, obwohl ich nicht das Bedürfnis hatte mich zu übergeben. Es war irgendwie anders. Jetzt musste ich mir wirklich Gedanken machen wie es weitergehen sollte, aber mir war klar, dass ich diese Entscheidung nicht sofort fällen konnte. Das brauchte Zeit.

 

Die Ärztin hatte einen etwas besorgten Blick aufgelegt. Sie bemerkte scheinbar, wie ich innerlich mit mir kämpfte. Dann stand sie schließlich wieder auf. „Vielleicht sollten wir jetzt erst einmal die Ultraschalluntersuchung machen. Das zeigt Ihnen vielleicht auch eine positive Seite auf.“ Sie versuchte aufmunternd zu lächeln.

 

In diesem Moment war es mir völlig egal, was sie mit mir anstellen wollte, Hauptsache, es half mir eine Entscheidung zu finden. Also ging ich ihr wieder nach und legte mich auf den Untersuchungstisch.

 

Da sie für den Ultraschall ein Gel auftragen musste, musste ich meinen Unterbauch freimachen. So da zu liegen war seltsam, so wie alles andere auch und ich hatte wirklich nie erwartet mal in so einer Lage zu sein, aber scheinbar fing ich an mich daran zu gewöhnen und ich war nicht mehr so nervös wie zuvor.

 

Das Gel war kalt, als es mit meiner Haut in Berührung kam. Vorsichtig setzte Dr. Lawrence das Gerät an und fuhr damit über meinen Bauch, bis sie schließlich bei einer Stelle stoppte und auf den Bildschirm zeigte. „Sehen Sie? Da ist es.“

 

Ein merkwürdiger Anblick, dachte ich mir insgeheim. Es sah aus, wie ein kleiner Klumpen, der sich da irgendwo in mir aufhielt. Ein ganz kleiner Klumpen, da es bisher noch nicht so gut zu sehen war. Dass sich dieser Klumpen bald äußerlich zu einem Kind entwickeln würde, konnte ich mir bisher noch nicht vorstellen. Aber es so zu sehen wirkte schon auf mich ein.

 

Dr. Lawrence überlegte. „Es scheint erst die 5. oder 6. Woche zu sein. Der Embryo ist noch sehr klein, aber dank neuester Technik schon sichtbar.“ Dann sah sie mich intensiv an und lächelte. „Wenn sie einen Anhaltspunkt für Ihre Überlegungen brauchen, kann ich Ihnen einen geben. Sie müssen nur genau hinhören.“

 

Ich verstand nicht ganz was sie meinte, folgte mit meinem Blick aber ihrem Finger, der zum Bildschirm zeigte. Sie war ganz still, also tat ich es ihr gleich und lauschte ... und hörte ein ganz leises Klopfen. Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Was ist das?“

 

„Der Herzschlag. Bisher ist er noch sehr schwach, aber das Herz ist vorhanden, also kann man es auch hören.“ Ich lauschte weiterhin und mit jedem Schlag den ich hörte, wurde mein Bewusstsein verändert. Zuerst der Anblick, dann das Klopfen. Ich wusste nun, was sie meinte, als sie sagte, das könnte mir einen Anhaltspunkt geben.

 

Ich war irgendwie sprachlos und es wirkte tatsächlich positiv auf mich. Es schien magisch zu sein. Die Ärztin reichte mir ein Tuch um das Gel abzuwischen und stand dann wieder von ihrem kleinen Stuhl auf. „Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen das Bild ausdrucken. Das ist normalerweise üblich.“

 

Scheinbar wartete sie meine Antwort ab, da sie sich nicht vom Platz bewegte. Was sollte ich tun? Wollte ich das Bild? Eigentlich schon, aber was, wenn es mich zu sehr beeinflussen würde? Aber im Grunde erfüllte es doch genau diesen Zweck.

 

Wovor hatte ich eigentlich Angst, dass ich mich umentscheiden könnte? Als ob meine Entscheidung schon gefallen wäre ...

Ich schüttelte den Kopf um wieder klar denken zu können. „Ja, ich würde das Bild gern haben.“ Wie könnte ich auch darauf verzichten?

 

Ich rückte meine Kleidung zurecht, nahm dann das Bild entgegen und machte einen neuen Termin mit ihr aus. „Es ist notwendig, dass Sie mich nun regelmäßig aufsuchen.“, klärte sie mich auf. Ich nickte stumm, rang mir ein Lächeln ab und verschwand. Ich musste raus.

 

Draußen an der frischen Luft angekommen atmete ich ein paar Mal tief durch und hoffte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Nach einem letzten flüchtigen Blick auf das Ultraschallbild steckte ich es weg und begab mich auf den Weg zur Arbeit.

 

The Centre

Blue Cove, DE

Kurze Zeit später

 

Die Situation war nun wirklich nicht mehr neu für mich. So war es mir möglich konzentriert zur Arbeit zu fahren, ohne unterwegs einen Unfall zu bauen. Ich kannte mich und wusste, wie ich in solchen Momenten sein konnte, da wäre ein Unfall oder ähnliches nicht ausgeschlossen gewesen.

 

Aber nun galt es vor allem den Schein zu wahren, es wäre nichts. Das Centre würde noch früh genug heraus finden was los war und bis dahin brauchte ich die Zeit, in der das Centre noch in Unwissenheit schwelgte um mir über einige Dinge klar zu werden und, wie es genauer weitergehen sollte.

 

Auf der einen Seite hatte ich schon das Bedürfnis Sydney und Broots davon zu erzählen – immerhin arbeiteten wir nun schon ein paar Jahre zusammen und wir standen uns nahe, auch wenn das bei mir nie den Anschein machte – aber andererseits war ich mir über meine weitere Zukunft und was werden sollte selbst noch nicht ganz bewusst und da wäre es wohl doch unangebracht gewesen, unnötig staub aufzuwirbeln.

 

Die dringendste Frage, die es jetzt zu klären galt, war, ob ich wirklich dazu bereit war Mutter zu werden oder, ob es besser wäre, darauf zu verzichten. Ich hatte schon oft daran gedacht, hielt es dann aber immer nur für ein Hirngespinst. Ich und ein Baby? Lächerlich, dachte ich mir damals immer. Aber nun lag es ja auf der Hand. Alles war möglich.

 

Ich erreichte mein Büro, in dem schon meine zwei Mitarbeiter warteten. Ich zog eine Braue hoch, als ich sie auf der Couch sitzen und warten sah. „Haben Sie nichts zu tun?“ Ich klang etwas genervt, aber so klang ich ja fast immer. Gut, dachte ich mir, bis jetzt lief es ganz gut.

 

Sydney stand als erster auf und kam auf mich zu. „Ist alles in Ordnung, Miss Parker? Fühlen Sie sich wirklich schon wieder fit genug zum arbeiten?“ Ich rollte mit den Augen, was er aber nicht sehen konnte, weil ich vor meinem Schreibtisch stand und Akten aus meinem Koffer holte. Sydney stand zu meiner Linken.

 

Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung, mit einem aufgesetzten freundlichen Lächeln. „Ja, mir geht es bestens.“ Dann wurde ich wieder ernst. „Mir fällt sonst zu Hause die Decke auf den Kopf. Sie wissen doch, ich bin ein Arbeitstier.“ Ich ging um den Tisch herum und setzte mich. Mein Herz klopfte etwas. Er sollte endlich aufhören mich so anzusehen.

 

Sydney hatte seine typische Psychiaterpose eingenommen. „Aber vielleicht ist es gerade die ganze Arbeit, die sie krank macht. Sie sollten kürzer treten.“ Entnervt lies ich den Stift fallen, den ich gerade in die Hand genommen hatte. „Ach, kommen Sie Syd. Nun werden sie mal nicht albern, ja?“

 

Bevor ich noch etwas sagen konnte, räusperte sich Broots und meldete sich etwas kleinlaut von hinten zu Wort. „Sydney, wir sollten erst einmal gehen und Miss Parker arbeiten lassen.“ Zum ersten Mal war ich dankbar über seinen Einwurf. Broots hasste es, wenn ich einen Konflikt mit Sydney hatte, auch wenn es nur ein kleiner war.

 

Sydney lächelte trotzdem leicht, wie zuvor auch. „Wie auch immer, Miss Parker. Wenn Sie uns brauchen sollten, wissen Sie ja, wo sie uns finden können.“ Ich nickte ihnen zu und sie verschwanden. Ich schüttelte leicht mit dem Kopf. Sydney würde mich noch um den Verstand bringen.

 

Miss Parkers Haus
Blue Cove, DE
Nachts

 

Erschöpft kam ich an diesem Tag nach Hause, aß schnell etwas und legte mich dann sofort schlafen. Vielleicht war es das Verstellen; dass ich so tun musste, als wäre nichts, was so anstrengend und Kraft raubend war. Ich wusste, egal wie ich mich entscheiden würde, lange dürfte ich nicht mehr damit warten, die Bombe platzen zu lassen.

 

Ich konnte nicht so recht einschlafen, egal was ich versuchte. Ich drehte mich hin und her und obwohl ich total müde war, wollte mein Körper sich nicht entspannen und der Nachtruhe hingeben. Als ich mich zur Seite drehte, fiel mein Blick auf das Ultraschallbild. Ich hatte es auf den Nachttisch gestellt. Wo sollte ich es sonst hinlegen?

 

Ich betrachtete es kurze Zeit und schloss dann wieder die Augen. Nach stundenlangem Drehen musste ich dann wohl irgendwann eingeschlafen sein.

 

Ich stand da mitten in einem Raum voll Nichts. Es war nur Nebel um mich herum und es schien dunkel zu sein. Ich sah kaum etwas. Jedoch hörte ich immer wieder Schritte in meiner Nähe. Etwas ängstlich rief ich immer wieder „Wer ist da?“ Aber es zeigte sich niemand.

 

Dann waren die Schritte verschwunden. Ein Windhauch kam auf und blies etwas Rauch weg, wodurch die Umrisse einer Gestalt auftauchten. Ich ging darauf zu und erkannte, als ich immer näher kam, eine Person, die ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte.

 

Mein Herz blieb fast stehen. In meinen Augen sammelten sich Tränen. „Mom?“ Die Frau, die mir gegenüber stand konnte nur meine Mutter sein. Sie lächelte so liebevoll, wie sie es früher auch immer getan hatte und sie sah noch immer so aus, wie an dem Tag, als man sie tötete. Ich war wie steif gefroren und nicht in der Lage mich zu bewegen. Ich hatte sie so lange nicht gesehen. Warum tauchte sie nun so plötzlich auf? Was wollte sie mir sagen?

 

Sie kam auf mich zu, streichelte mit ihrer rechten Hand über meine Wange und lächelte. „Meine Kleine.“ Ihre Stimme klang so erhaben, so liebevoll, ganz ohne Zorn und Wut oder anderer böser Eindrücke.

 

Ich sah sie verwirrt an, so wie ich mich fühlte. „Mom, warum bist du plötzlich hier?“
„Um dir zu helfen. Du steckst in einer Krise und weißt nicht heraus.“
Ich wunderte mich. Was meinte sie? „Eine Krise? Ich kann dir nicht folgen.“

 

Mom nahm meine Hand. „Dein Kind. Ich will dir helfen eine Entscheidung zu treffen.“
Ich sah sie mit großen Augen an. „Woher weißt du davon?“
Sie lachte. „Ich beobachte dich jeden Tag. Ich bin deine Mutter. Ich weiß über alles bescheid.“

 

Im Prinzip hatte sie Recht. Sie war tot und konnte mich in jeder Lage beobachten und mir beistehen. Sie war nur zu mir gekommen um mir zu helfen. Das war so typisch für meine Mutter. Aber es freute mich so sehr. Es war dieses Gefühl, nicht allein zu sein, beschützt zu werden. Das konnte nur sie mir immer geben.

 

Ich seufzte. „Ich weiß nicht was ich tun soll. Es ist so schwer.“
„Natürlich ist es schwer, meine Kleine. Aber bedenke doch nur die Freude, die dir ein Kind geben kann. Mein Leben war bei weiten nicht so schön, bis ich dich dann endlich hatte.“
Darüber musste ich nachdenken. Ich habe viele Leute getroffen, vor allem Ben, die mir immer wieder bestätigten, dass sie nach der Hochzeit mit „Dad“ erst wieder richtig glücklich war, als ich da war.

 

Ein Kind kann Freude bringen. Wenn es meine Mutter so glücklich gemacht hat, würde es bei mir vielleicht auch so sein. Mit dem kleinen Unterschied, dass sie etwas für Kinder übrig hatte, was ich von mir nicht immer behaupten konnte. Da kam mir aber mein kleiner Bruder in den Sinn, Baby Parker. Als ich ihn damals im Arm hatte, fühlte ich mich auch wohler.

 

Ich sah meine Mutter fragend und etwas verzweifelt an. „Aber was ist mit dem Centre? Das Kind würde doch immer in Gefahr sein oder nicht?“ Das wäre das letzte was ich wollte, dass mein Kind wegen mir leiden müsste.
Mom schüttelte mit dem Kopf. „Es ist so lange sicher, wie du da bist um es zu beschützen. Außerdem hat es auch einen Vater. Er wird dir helfen.“

 

Mich beschlich das Gefühl sie wusste, wer der Vater war. Inzwischen wusste ich es auch, aber das machte die Situation nicht gerade leichter. „Ich habe es ihm noch nicht gesagt.“
„Ich weiß. Aber das solltest du bald nachholen. Achte nicht darauf, was andere Leute sagen oder tun. Es ist deine Entscheidung, dein Leben. Nur du hast die Macht darüber.“

 

Ihre Worte hafteten in meinem Gedächtnis. Im Grunde hatte sie Recht. „Mom, ich habe Angst.“ Ich hörte mich an, wie das kleine Mädchen von früher.
Mom zog mich an sich. Ich konnte den Duft ihres Haares riechen, ihr Parfum. Ich fühlte mich sicher. „Keine Angst, mein Schatz. Es wird alles Gut.“, sagte sie.

 

In diesem Moment schreckte ich hoch. Es war einer der seltsamsten Träume, die ich je hatte. Aber er zeigte Wirkung. Ich hatte noch immer das Gefühl ihr Parfum riechen zu können und das erinnerte mich an ihre Worte. Sie hatte Recht, mit allem was sie gesagt hatte. Das brachte mich zu meinem Entschluss.

 

Ich sah zur Seite und nahm das Bild vom Ultraschall in die Hand. Mein Herz schlug schneller als ich daran dachte. Ich wusste nun was ich wollte. Wie konnte ich je daran zweifeln? Ich war auch mehr als bereit dafür. Vielleicht hatte ich das Centre benutzt um eine Ausrede zu haben, um nicht Verantwortung übernehmen zu müssen. Aber genau das gehörte dazu und ich wollte es. Ich wollte das Kind behalten.

 

The Centre

Blue Cove, DE

2 Tage später

 

Nachdem ich diesen Traum hatte, war mir ganz seltsam zumute, anders als bisher. Ich war mir in meiner Sache nun ziemlich sicher geworden und damit stand auch eins fest: ich musste es unbedingt auch Sydney und Broots erzählen. Aber wie?

 

Die ganze Situation an sich war schon ziemlich schwer und es wäre mir tatsächlich mal lieber wenn ich jemanden hätte, der mir beistehen würde. Sydney und Broots standen mir sehr nahe. Auch wenn ich das nie zugegeben hatte, aber es war wirklich so und ich wusste, sie würden mir helfen.

 

Ich war sehr nervös bei dem Gedanken, es den beiden zu erzählen, weil ich nicht wusste, wie sie reagieren oder was sie sagen würden. Broots würde sicher seinen Mund nicht mehr zu bekommen. Aber ich musste es loswerden. So lange hing es wie eine Last an mir und eine Last zu teilen tut ja so gut.

 

Also machte ich mich auf den weg die beiden zu suchen. Ich wollte sowieso nachschauen wie die beiden mit Jarods Verfolgung – wir bekamen schon lange keine Hinweise mehr – vorankamen. Da ließ sich das gut verbinden.

 

Ich fand sie also wie erwartet beide im TechRoom, Broots am Computer und Sydney stand überlegend dahinter. Broots schien dem gealterten Psychiater irgendetwas erklären zu wollen.

Sie bekamen mich gar nicht mit, deswegen machte ich mich mit einem lauten Räuspern bemerkbar. Sydney sah zu mir, als hätte er meine Präsenz trotzdem schon bemerkt, Broots hingegen erschrak fürchterlich.

 

Ich unterdrückte ein Lachen (Broots recht dünnes Nervenkostüm wurde von mal zu mal komischer) und ging auf die beiden drauf zu. Ich versuchte für den Anfang so zu wirken wie immer, Herrin über die Lage. Aber es wirklich nicht mehr so einfach wie früher.

 

„Was Neues über unseren Wunderknaben?“, fragte ich mit lässiger aber doch kühler Stimme. Broots schüttelte nur mit dem Kopf. „Leider nichts, bisher, Miss Parker.“ Ich seufzte und wandte mich an Sydney. „Was ist nur zurzeit los mit dem Kerl? Jarod hat sich schon seit Wochen nicht gemeldet?“

 

Sydney sah mich eindringlich an und ich hatte eine Vermutung, as er gerade dachte. Er rieb sich über sein Kinn und überlegte. „Um genauer zu sein, Miss Parker, hat er sich nicht mehr gemeldet seit dem Tag, an dem ich Ihnen riet mit ihm zu telefonieren und sich wieder zu vertragen. Erinnern Sie sich?“

 

Was war das nur für ein Unterton in seiner Stimme? Ich konnte es nicht zuordnen, aber es jagte mir trotzdem eine Gänsehaut über meinen Körper. Sydney wusste irgendwie immer was los war, auch wenn er nichts zu wissen schien. Aber langsam wunderte mich dieser Zustand nicht mehr, weil es schon vor Jahren so gewesen war.

 

Meine Gedanken rotierten. Natürlich erinnerte ich mich an diesen Tag und noch besser an das Gespräch mit Jarod. Aber hatte sein schweigen uns gegenüber wirklich etwas mit mir zu tun? Was sollte ich Syd sagen? „Sie stellen Verbindungen auf, wo es keine gibt. Wer weiß, was er nun wieder im Schilde führt.“

 

Sydneys Blick schien durch mich durch zu gehen, als ob er direkt in meinen Kopf sehen und meine Gedanken und Erinnerungen lesen könnte. Es war merkwürdig und ich wusste, dass ich mein Geheimnis nicht mehr länger verbergen könnte.

 

Sydneys Blick nahm etwas Besorgtes an. „Ist etwas Miss Parker?“ Ich sah ihm tief in die Augen und wusste, dass jetzt der richtige Moment war es ihm zu sagen. Aus den Augenwinkeln sah ich auch Broots. Er versuchte sich auf den Computer zu konzentrieren, beobachtete uns aber trotzdem nebenbei.

 

Vorsichtig schaute ich mich im Raum um, ob auch niemand in der Nähe war. Dass der Raum nicht überwacht oder abgehört wurde wusste ich, weil wir unsere Büros regelmäßig durchsuchten.

Ich sah zu Sydney und dann zu Broots und winkte beide zu mir heran. Sydney nahm eine vorsichtige und musternde Haltung ein. Er schien mich zu analysieren, was ich wohl als nächstes machen würde. Broots war sich unsicher, stand dann aber auf und kam langsam auf mich zu. Sydney tat es ihm gleich.

 

Sydney schien nun richtig neugierig zu sein. „Miss Parker, was ist los?“ Ich wusste nicht wo ich anfangen sollte und obwohl ich es ihnen wirklich sagen wollte, hatte ich Angst und mein Herz schlug mir bis zum Hals. „Was ich Ihnen jetzt sage ist streng vertraulich!“

 

Die beiden nickten unsicher und horchten. Es fiel mir so schwer. „Es ist etwas passiert, etwas, was nicht geplant war, was ich nicht mehr rückgängig machen kann und auch nicht will, etwas, was alles verändern wird.“ Broost sah mich an als wäre ich verrückt geworden. „Miss Parker sie sprechen in Rätseln.“ Und auch Sydney sah mich fragend an.

 

Ich atmete tief durch. Jetzt oder nie. Ich sah mich noch mal kurz um, winkte die beiden noch näher heran, damit es auch keiner hören konnte und flüsterte: „Ich bin schwanger.“

Was in diesem Moment passierte, konnte man gar nicht beschreiben. Die Blicke der beiden waren undefinierbar. Broots wirkte mehr als überrascht, genauso wie Sydney, der aber schon weiter zu überlegen schien.

 

Das war bei ihm üblich, er hielt sich nicht lange bei einer Sache auf und forschte gleich weiter, überlegte, as es mit dieser Sache auf sich hatte und so weiter. So schien er es auch jetzt gerade zu tun. Er versuchte alle Komponenten zusammenzufügen, die er kannte um herauszufinden, wie es dazu kam.

 

Sein Blick verriet mir aber, dass er nicht sehr weit gekommen war und ich würde erstmal dafür sorgen, dass es auch so blieb, aber nur vorerst.

Die Stille wurde langsam unerträglich, also machte ich eine verzweifelt aussehende Handbewegung und sah die beiden an. „Sagt was.“

 

Sydney ergriff als erster das Wort. „Was wollen Sie jetzt tun?“ Broots nickte, als wollte er damit sagen, ihm war die gleiche Frage eingefallen. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich werde das Kind bekommen.“ In Sydneys Augen sah ich, dass er schon zu einer neuen Frage ansetzte und ich wusste, wo das wieder enden würde. Aber auf so ein Kreuzverhör hatte ich jetzt keine Lust, also hinderte ich ihn mit einer Handbewegung etwas zu sagen.

 

„Ich weiß, was sie jetzt sagen wollen Syd. Ich hab mich lange damit auseinander gesetzt und bin mir sehr sicher, wirklich. Aber bitte zwingen Sie mich nicht dazu meinen Standpunkt haarklein mit Ihnen zu diskutieren.“ Sydney nickte. „Wenn Das Ihr Wunsch ist. Aber früher oder später werden sie doch darüber reden müssen.“

 

Daraufhin nickte ich auch. „Ich weiß. Aber bis dahin ist noch Zeit und die will ich nutzen.“ Broots zog die Stirn in Falten. „Und wofür?“ Ich überlegte kurz. „Wie ich es Raines und dem Rest der Chefetage beibringe.“

 

Broots wirkte noch immer verunsichert. „Na ja, egal wie das ausgeht und was Sie tun ... Sie wissen ja, ... dass Sie sich auf uns verlassen können.“ Sydney stimmte dem stumm nickend zu. Ich lächelte, etwas schmal, aber immerhin. Es war ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass och jemanden auf meiner Seite hatte. Es würden noch schwere Zeiten kommen, da konnte ich diese Unterstützung gut gebrauchen. „Danke“, sagte ich nur leise.

 

Miss Parkers Haus
Blue Cove, DE
4 Wochen später, am Abend

 

Auch wenn das Centre noch immer nichts von dem baby wusste, war für mich eine gewisse Art von Normalität eingekehrt. Ich wusste, dass ich es nicht mehr lange geheim halten konnte und so überlegte ich schon immer, wie ich es dem Tower beibringen sollte.

 

Sydney und Broots waren mir dabei eine große Hilfe. Sie standen mir bei, behandelten mich aber so wie immer, worum ich sie gebeten hatte. Nur weil ich schwanger war, hieß das ja nicht, dass ich irgendwie zerbrechlicher war als sonst. Broots hielt sich manchmal nicht ganz daran und ich erkannte immer etwas Vorsicht in seinem verhalten mir gegenüber. Aber ich empfand es eher als süß und lustig und nicht als lästig.

 

Sie gingen damit um, als wäre es das Normalste von der Welt. Sydney lag mir nur gelegentlich mit der Frage in den Ohren was nun eigentlich mit dem Vater des Kindes war und ob er schon davon wüsste und ich vertröstete ihn immer mit den Worten, dass ich das sicher bald nachholen würde. Selbst das hatte eine gewisse Routine in unserem derzeitigen Alltag angenommen. Es war seltsam. So wie immer, eben.

 

An diesem Tag hatte ich wieder eine Untersuchung bei meiner Ärztin. Da ich nicht wusste, mit welcher Ausrede ich mich für ein paar Stunden entschuldigen und vom Centre frei nehmen wollte, legte ich den Termin auf den frühen Abend, nach der Arbeit.

 

Selbst um diese Zeit war das Wartezimmer noch recht voll gewesen und eine lange Wartezeit war vorprogrammiert. Aber es störte mich nicht. Was erwartete mich zu Hause schon?

Müde schloss ich die Tür auf, ließ meine Tasche neben der Tür fallen, schloss die Tür und hängte meine Jacke auf.

 

Dr. Lawrence gab mir wieder ein Ultraschallbild mit, welches ich in meiner Jackentasche aufbewahrte. Ich zog es heraus und betrachtete es. Seit der letzten Untersuchung war gerade einmal ein Monat vergangen, knapp fünf Wochen und trotzdem war das Baby schon sehr gewachsen. Es überraschte mich doch sehr, wie schnell sich so ein Kind entwickelte.

 

In den letzten Wochen war ich meiner Sache noch sicherer geworden. Ich fing schon jetzt an das Baby abgöttisch zu lieben (auch wenn es für mich eher ungewöhnlich war solche Gefühle zu haben) und erwischte mich ab und an, wie ich Pläne machte, für später. Dieses ganze Gefühl erfüllte mich wirklich, mehr als alles andere je zuvor.

 

Ich steckte das Bild erst einmal wieder weg und schaltete das große Licht im Wohnzimmer an. Als ich mich umsah, war es, als würde mich ein Schlag treffen. Das ganze Wohnzimmer war verwüstet. Ein Einbrecher!

 

Für eine Sekunde war ich starr vor Schreck und ein seltsames unbehagliches Gefühl kam in mir auf. Dieses Bild erinnerte mich an den Morgen, als Thomas ermordet wurde. Ich schüttelte den Kopf und schob den Gedanken beiseite. Ich musste jetzt professionell denken.

 

Schnell zog ich meine Waffe und ging in Stellung. War der Einbrecher noch da? Ich hörte keine Geräusche. Er konnte sich aber auch verstecken. Ich sah mich im Wohnzimmer um und entdeckte nichts, also ging ich schließlich durch das Zimmer durch und gelangte in den Hausflur. Ich bog nach rechts.

 

Ich blieb kurz stehen und blinzelte, weil es im Flur dunkel war. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen und beobachtete alles vor mir sehr genau. Ich war schon öfter in solchen Situationen gewesen, oder zumindest in ähnlichen Situationen, doch nie zuvor hatte ich so viel Angst. Mein Herz rutschte mir in die Hose.

 

Ich ging an der Küche vorbei. Was jetzt nur kam, war die Treppe nach oben. Wenn der Einbrecher nicht in der Küche war, musste er oben sein. In diesem Moment durchfuhr mich ein Gedanke. Ich hatte nicht in die Küche hineingesehen und im nächsten Moment spürte ich etwas hinter mir. Mein Kopf war wie leer. Mist!

 

Hektisch drehte ich mich um und sah diese riesige Gestalt vor mir. In seiner Hand war ein großes Messer, dessen Klinge durch das Mondlicht, das durch das Küchenfenster einfiel, aufblitzte. Von einem Moment auf den nächsten ging alles so schnell. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren und meine Waffe abfeuern, wie ich diesen stechenden Schmerz in meinem Bauch spürte.

 

Der Einbrecher stach noch einmal zu und ich schrie unter Schmerzen. Dann stieß er mich um und rannte aus dem Haus. Die schmerzen waren unerträglich und die Gedanken, die mir in diesem Moment im Kopf herumgeisterten waren noch schlimmer. Mein Bauch, er hatte mich mehrmals in den Bauch gestochen.

 

Verängstigt und unter Schmerzen drehte ich mich auf die Seite und hielt mir mit beiden Händen den Bauch. Was sollte ich nur tun? Mir wurde so schlecht und alles drehte sich vor meinen Augen. Ich war unfähig aufzustehen, aber ich musste dringend an das Telefon gelangen, was jedoch im Wohnzimmer war. Mein Handy war in meiner Tasche, ein noch viel weiterer Weg.

 

Auch wenn ich wusste, dass es nichts nützen würde, versuchte ich mich mit den Händen aufzustützen und aufzustehen, aber meine Arme begannen wie verrückt zu zittern und mich verließ die Kraft. Sollte das das Ende für mich sein? Würde ich verbluten? Was war mit dem Baby? Ich hatte solche Angst. Ich konnte nicht einmal mehr schreien. Ich schluchzte leise und Tränen liefen mein Gesicht entlang.

 

Verzweifelt ging ich in Gedanken alle Möglichkeiten durch, die mir noch blieben, aber sehr viele waren es nicht und mich verließ immer mehr die Kraft. Meine Augen wurden so schwer. Ich kämpfte dagegen an. Ich wollte es nicht. Aber ich konnte es nicht verhindern. Mir wurde schwarz vor Augen.

 

Fortsetzung folgt










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