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Family Secrets
Teil 7


„Ach nein wie überaus rührend“, bemerkte Ashley, die Miss Parkers letzte Worte gehörte hatte trocken, bevor Jarod etwas sagen konnte und spazierte in die Küche. „Und wenn ich jetzt auch noch so tun würde, als wäre es mir scheißegal, dass meine Mutter einfach abgehauen ist und uns nicht mal genug vertraut um uns zu sagen warum, als es noch wirklich etwas bedeutet hätte“, sagte sie und schaffte es beinahe alle Bitterkeit in ihrer Stimme durch Hohn zu ersetzten.

Miss Parker trat eilig einen Schritt von Jarod weg und starrte ihre Tochter, die wutentbrannt die Kühlschranktür aufriss und sie gleich wieder zuknallte, an.
In Ashleys Augen gab es offenbar nichts, was Miss Parker sagen konnte um ihr Verhalten zu rechtfertigen. „Ashley...“

Ashley hob die Hand um Miss Parker zu unterbrechen und brüllte: „Zoeeeeeeeeee, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!!!! Beeil dich, verdammt noch mal“, sie wandte sich an Jarod. „Willst du immer noch mit auswärts frühstücken oder willst du lieber hier bleiben?“ Ashley verkniff sich eine bissige Bemerkung sondern ignorierte Miss Parker.

Sicher würde Ashley es als persönlich Beleidigung aufnehmen, wenn er nicht mitkam, überlegte Jarod während er zwischen Mutter und Tochter hin und her sah. Andererseits war ihm sofort klar, das ein gemeinsames Essen mit Parker und Ashley vermutlich sehr unangenehm werden würde und Zoe und Ashley verstanden sich sehr gut. Zoe würde am Mittag fahren und die beiden wollten sicher noch etwas Zeit miteinander verbringen. Er seufzte. „Würde es dir was ausmachen wenn ich hier bleibe?“

Ashley war tatsächlich ziemlich enttäuscht. Trotz der Umstände hatten Zoe, Jarod und sie selbst zusammen viel Spaß gehabt. Zoe hatte es immer geschafft sie aufzuheitern.
Sie hatte sich sehr auf dieses letzte Essen gefreut, da sie nicht wusste ob, oder wann sie Zoe wiedersehen sollte.
Und dank Miss Parker viel das nun ins Wasser.
„Aber natürlich nicht“, sagte Ashley mit einem strahlenden Lächeln. „Solange es Zoe nichts ausmacht, dass du dich nicht richtig von ihr verabschieden willst...“

Zoe kam in die Küche getippelt. „Gott, eure Tochter hat echt Hummeln im Arsch“, meinte sie. Sie musterte Jarod und Parker. „Ihr seid ja noch gar nicht fertig. Kommt ihr nicht mit?“

„Nein“, entgegnete Jarod knapp.

„Oh“, machte Zoe. „Also ich komme dann hinter her nicht mehr hier her“, erklärte sie und umarmte Jarod. „Es war wirklich schön hier. Ich habe mich gefreut dich mal wieder zu sehen.“

Jarod lächelte schmal. „Auf Wiedersehen!“

„Auf Wiedersehen“, Zoe löste sich von ihm und ging zu Parker die sich etwas fehl am Platz vorkam.
Zoe zögerte. Sie konnte ja schlecht sagen, dass sie sich gefreut hatte Miss Parker kennen zu lernen. „Na ja, dann... also.. auf Wiedersehen, Miss Parker.“

Jarod hob eine Augenbraue. Schon gestern Abend hatte er bemerkt, dass irgendwas zwischen den beiden Frauen stand auch wenn besonders Zoe sich bemüht hatte das zu verbergen. Er hatte es zunächst gedacht es würde ihm nur so vorkommen weil sie beide Ex-Freundinnen von ihm waren, doch jetzt wurde ihm klar, dass es etwas anderes wahr.

Inzwischen hatte Miss Parker sich von Zoe verabschiedet.

„Bis dann, Dad“, sagte Ashley, ganz darauf bedacht Miss Parker weiterhin zu ignorieren.

Jarod schielte auf Miss Parker um zu sehen wie sie reagierte.

Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt zu sah mit versteinerter ausdrucksloser Miene zu Ashley.

Jarod seufzte innerlich. er hoffte, dass Miss Parker Ashley wenigstens dazu bringen konnte mit ihr zu reden.

„Grüß deine Großmutter“, rief er Zoe hinterher.

„Tja“, sagte Miss Parker als die beiden verschwunden waren. Sie nahm einen Löffel von ihrem Musli und verzog das Gesicht. „Üah. Na ja was solls, ich hab sowieso gleich eine Telefonkonferenz mit Lyle und Covey. Wir wollen besprechen was mit dem Embryo passieren soll.“

Jarod verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wollten das einfach über seinen Kopf hinweg entscheiden? Er wartete ab, ob sie noch etwas sagen wollte, doch sie drückte ihm nur ihr Musli in die Hand und sagte: „Kannst das für mich entsorgen?“

„Sicher.“

„Danke“, sagte sie und flitzte mit einem hastigen Blick auf die Uhr davon.

später
Küche


„Hast du was dagegen wenn wir uns heute was bestellen?“, fragte Jarod als Miss Parker rein kam.

„Ist mir egal“, sagte sie und schenkte sich einen weiteren Kaffee ein.

„Gut.“

„Ist Ashley schon wieder da?“

„Nein.“

„Hm. Okay“, Miss Parker wandte sich zum gehen.

„Parker“, sagte Jarod.

„Was?“, fragte sie entnervt.

„Wenn ich dir irgendwie helfen kann...“

„Nein, ich komme schon klar“, sagte sie.

Jarod verschränkte die Arme vor der Brust und runzelte die Stirn.

Miss Parker seufzte und stellte ihren Kaffee ab. „Bist du jetzt sauer oder was?“

„Verdammt Parker, dieser Embryo ist Ashleys Zwilling. Diese Sache geht mich auch was an und du... ihr entscheidet einfach über meinen Kopf hinweg was damit passieren soll!“

„Also erst Mal ist noch gar nichts entschieden und zweitens ist da meine Gebärmutter und ich entscheide was da rein kommt und was nicht“, meinte sie wütend.

„Das meine ich doch überhaupt nicht“, protestierte Jarod.

„Dann solltest du dich klarer Ausdrücken, ich habe nämlich keine Zeit für Rätsel!“

Für Jarod schien es als wollte sie überhaupt nicht verstehen was er meinte. „Na schön“, sagte er. „Mach was du willst. Das tust du ja so wie so meistens“, er wandte sich ab und ließ sie stehen.

Entnervt ließ Miss Parker ihren Kopf in den Nacken fallen. Warum konnte nicht einmal irgendetwas in ihrem Leben einfach sein?

Büro
später


Miss Parker hörte die Haustür zu fallen, also musste Ashley gekommen sein. „Hören Sie, wir kauen das doch jetzt schon den ganzen Tag durch und wir kommen einfach nicht weiter! Ich bin mir auf jeden Fall ziemlich sicher, dass ich denen im Centre nicht so wichtig bin als das sie sich nicht eine andere Leihmutter suchen würden sobald sie geschnallt haben, dass ich weg bin. Raines wird Lyle das sicher anvertrauen, dann können wir immer noch entscheiden was wir mit dem Embryo machen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss mich jetzt mit meiner Tochter streiten!“ Ohne eine Antwort abzuwarten legte sie auf.

„Ashley!“, rief sie.

Sie antwortete nicht, doch Miss Parker sah sie in der Küche verschwinden. Sie verdrehte die Augen und lief ihr hinterher.

Küche

„Verdammt, Ashley, ich weiß du bist sauer auf mich, aber ich werde jetzt für eine Weile hier bleiben. Du kannst mir nicht ewig aus dem Weg gehen!“

„Nein, da hast du wohl recht“, sagte Ashley. „Aber ich kann dich ignorieren!“ Sie wollte die Küche verlassen doch Miss Parker stellte sich ihr in den Weg.
Ashley verschränkte die Arme vor der Brust. „Na wunderbar. Spielen wir Kindergarten!“

„Ich will nur mit dir reden. Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt“, meinte Miss Parker.

„Nein. Da gibt es nur ein Problem: ICH will nicht mit DIR reden! Und jetzt geh mir aus dem Weg, du gehst mir auf die Nerven! Du kommst und gehst wie es dir passt und denkst jeder fällt auf deine verdammte Mitleidstour rein!“

Miss Parker holte gerade Luft um etwas zu sagen, als Jarod den Raum betrat und ihr zuvor kam. „Ashley! Wag es ja nicht noch einmal so mit deiner Mutter zu sprechen. Ich weiß sie hat dich enttäuscht und du bist sauer, aber das gibt dir kein Recht so respektlos zu sein“, meinte er scharf.

Seine Tochter sah ihn überrascht an. Diesen Ton hatte er ihr gegenüber noch nie angeschlagen.

„Jarod!“, Miss Parker funkelte ihn wutentbrannt an. „Ich kann sehr gut für mich alleine sprechen! Misch dich nicht hier ein!“ Ohne auf seine Reaktion zu achten wandte sie sich wieder Ashley zu. „Und du mein Fräulein hast Hausarrest. Ich kann nichts dagegen tun, dass du nicht mit mir sprechen willst und ich würde dich auch niemals dazu zwingen, aber du bist zu weit gegangen“, sagte sie ruhig.

Ashley funkelte sie an und rührte sich nicht vom Fleck. „Du wohnst doch noch nicht einmal hier und dir ist scheißegal was hier passiert wenn sich nicht alles um dich dreht. Also ob wir nicht ohne dich schon genug Probleme hätten. Und jetzt willst du mir ernsthaft sagen was ich zu tun und zu lassen habe, Mom?“, fragte sie kalt wobei sie das Wort 'Mom' so abfällig wie möglich betonte.

Miss Parker zuckte fast unmerklich zusammen. „Ich denke du irrst dich. Egal wie sehr du es hasst, aber ich bin deine Mutter und du wirst tun müssen was ich dir sage. Geh. jetzt. in. dein. Zimmer.“

„Eine wundervolle Mutter bist du“, zischte Ashley noch, dann verschwand sie entgültig.

„Sag deine Termine für diese Woche ab“, rief Miss Parker ihr hinterher.

Ashley knallte ihre Tür.

Jarod legte Miss Parker seine Hand auf den Arm doch sie zog ihn weg und verschwand ohne ein weiteres Wort im Büro, wo sie ja auch schon die letzte Nacht verbracht hatte.

später
Büro



„Parker?“, Jarod steckte den Kopf rein und sah, dass Parker an ihrem Laptop saß und arbeitete. Er schloss die Tür und kam hinter sie. „Denkst du nicht das du dir eine Pause verdient hast?“

Sie ignorierte ihn.

Jarod seufzte. „Ich weiß du bist sauer auf mich, aber ich wollte nur helfen und dieser Embryo ist immer hin auch mein Kind...“

Sie brachte ihn mit einer Geste zum schweigen. „Das Problem ist, dass ich weiß das du recht hast, Jarod“, sagte sie. „Es tut mir Leid. Ich war etwas .... durch den Wind.“

Jarod nickte. Er konnte verstehen, dass das alles ein bisschen viel für sie sein musste. Er setzte sich ihr gegenüber auf das Bett. „Willst du nicht nochmal mit Ashley reden?“

Miss Parker sah ihn an als wäre er verrückt. „Du hast sie doch gesehen. Sie wird nicht mit mir reden wollen!“ Und wenn doch dann wird sie nur versuchen mich zu verletzten.

„Vielleicht nicht!“

Miss Parker seufzte. „Na schön.“ Sie zögerte. „Wen du was zu essen bestellst, hole ich sie runter.“

vor Ashleys Zimmer

Miss Parker klopfte, doch Ashley hatte die Musik so laut aufgedreht, dass sie wahrscheinlich nicht mal ihre eigenen Gedanken verstehen, geschweige denn das Klopfen hören konnte.
Also öffnete Miss Parker einfach die Tür. „Ashley!“, rief sie entsetzt und drehte die Stereoanlage aus.

Ashley hatte offenbar einen neuen Weg gesucht um ihre Mutter bis aufs Blut zu reizen. Sie war drauf und dran aus dem Fenster zu klettern als sie die Stimme ihrer Mutter hörte und drehte sich erschrocken um. „Äh... Mom“, sie lachte nervös auf. „Das ist nicht so wie es aussieht.“

„Ach nein?“, Miss Parker verschränkte die Arme vor der Brust. „Denn weißt du, für mich sieht es so aus als wolltest du aus dem Fenster klettern obwohl ich dir gesagt habe, dass du in deinem Zimmer bleiben sollst!“

Ashley rutschte von der Fensterbank. „Ja, schon.....“

Miss Parker schwieg und wartete darauf das Ashley sich entschuldigte, doch nichts dergleichen geschah.

„Ach komm schon. Als ob du so was nie gemacht hättest. Du machst nicht gerade den Eindruck, als ob du eine Muster-Tochter gewesen wärst“, meinte Ashley entnervt.

Das musste Miss Parker sich nicht sagen lassen. Schon gar nicht von ihrer Tochter. „Jetzt hör mir mal gut zu mein Fräulein“, sagte sie. „Ich wollte dich eigentlich zum Abendessen runterholen, aber das hat sich jetzt wohl auch erledigt. Und nein, ich war bestimmt nicht gerade .... eine Muster-Tochter, als ich so alt war wie du, aber ich war niemals dermaßen respektlos meinen Eltern gegenüber!“

„Das kommt vielleicht daher, das Catherine tot war und dein Vater dich abgeschoben hat“, Ashley schlug sich die Hand vor den Mund, das hätte sie nicht sagen dürfen.

Miss Parker nickte benommen, drehte sich um und verlies ohne ein weiteres Wort das Zimmer.

Ashley sah ihr hinterher und sank auf ihr Bett. Sie sollte sich angewöhnen erst zu denken, dann zu reden.

Mai 1977

„... es sind nur noch ein paar Wochen bis zum Schuljahres Ende, du hättest dich wenigstens so lange zusammen reißen können!“, donnerte Mr Parker ohne den Blick von der Straße zu lassen.

Miss Parker knallte mit ihrem Kaugummi, rollte mit den Augen und starrte weiter aus dem Fenster als sei Dover das interessanteste was sie je gesehen hatte.

„Ich weiß das du sehr intelligent bist und du solltest dir deine Kariere nicht damit kaputt machen, dass du von der Schule suspendiert wirst!“

Miss Parker riskierte einen Seitenblick auf ihren Vater. Oh je, der war wirklich sauer. Aber sie war 17. Was kümmerte ihre Kariere, die er offensichtlich sowieso schon für sie geplant hatte, jetzt schon? „Dad! Sie hat gesagt dass sie sich auch eine Kugel in den Kopf gejagt hätte, wenn sie meine Mutter gewesen wäre!“

„Das ist noch keine kein Grund sie aus einem Fenster im 1. Stock zu stoßen!“

Miss Parker zuckte mit den Schultern. „Sie konnte eh eine Nasen OP gebrauchen, jetzt hat sie wenigstens eine Ausrede. Und sonst hat sie sich ja nichts getan.“

„Es geht nicht darum, dass sie sich nichts getan hat, sondern darum das du dir soetwas nicht leisten kannst und solltest!“

Mr Parkers Vortrag schien keine Ende nehmen zu Wollen: „Und glaub, jetzt ja nicht, dass du jetzt früher Ferien hast. Du wirst jeden Tag lernen und damit ich sicher sein kann, dass du das wirklich tust kommst du mit ins Centre.“

Miss Parker verschluckte sich an ihrem Kaugummi. „Aber Daddy!“, würgte sie hervor. „Ich will nicht ins Centre. Es ist voll gruselig.“

„Red keinen Unsinn! Das ist ein ganz normales Gebäude“, erwiderte Mr Parker

Miss Parker unterdrückte ein Seufzen. Er würde sie ja doch nicht verstehen.


2002

Auf dem Weg nach unten stockte Miss Parker. Ashley hatte Recht gehabt, sie war keine Muster-Tochter, wie sie es bezeichnete, und auch sie hatte ihre Gründe gehabt, doch sie hatte wenigstens gewusst, wann Schluss mit lustig war. Zumindest während sie mit ihrem Vater sprach.

„Hey“, Jarod stand vor ihr. „Und?“

„Sie hasst mich“, sagte Miss Parker.

„Hat sie das gesagt?“, fragte Jarod geschockt und wollte an ihr vorbei zu Ashleys Zimmer gehen.

„Nein“, Miss Parker seufzte. „Nicht direkt. Ich erzähl es dir beim Essen.“


später
Wohnzimmer


Jarod und Miss Parker saßen sich gegenüber auf einem der Sofas, ihre Beine waren irgendwie miteinander verheddert und mit einer Deckte bedeckt.

Miss Parker nippte an ihrem Rotwein und musterte Jarod der ebenfalls vor sich hin starrte. „Jarod?“

„Hm?“

„Hast... schon daran gedacht was wir mit dem Embryo machen? Voraus gesetzt er überlebt?“, fragte sie zögernd.

„Voraus gesetzt er überlebt?“, wiederholte Jarod.

„Na ja,.. also es ist ja klar, dass wir ihn... vom Centre entfernen müssen aber beim Transport und wenn er entwendet wird kann ja immer was passieren“, sagte Miss Parker. „Ich habe mich nur gefragt was hinterher.... also kennst du eins von diesen Laboren? Ich .... es könnte ja sein.. das.. wir eines Tages vielleicht noch mal so was kleines... also...“, Miss Parker gab es auf. Sie hasste solche Themen.

Jarod grinste vor sich hin und hoffte sie sah es nicht. Immerhin war der Schein einer Kerze das einzige was das geräumige Wohnzimmer erhellte. „Ich kenne einen leitenden Arzt in Oklahoma“, sagte er ruhig. „Ich rede mit ihm. Er kann sicher etwas für uns tun.“

„Gut. Ich sag morgen Covey Bescheid“, sagte Miss Parker. Sie schwieg und musterte Jarod. Sie hasste es nicht zu wissen wo sie stand. Normalerweise war das bei Männern nie so, aber seit Ashley sie und Jarod am Morgen unterbrochen hatte war viel passiert und sie hatte Probleme Jarods Verhalten zu deuten. Er war freundlich, aber etwas distanziert, was für ihn eher ungewöhlich war, er half ihr mit Ashley, aber als er ihr erklärte das sie vermutlich nur Angst hatte Miss Parker wieder zu vertrauen hatte sie eine gewisse Bitterkeit im seiner Stimme erkannt. Sie konnte es ihm nicht verübeln.

„Ist irgendwas?“, fragte Jarod als er ihren Blick bemerkte.

„Bitte?“

„Du guckst so...“

„Wie gucke ich? Ich gucke nicht?“

„Dann guckst du eben nicht“, sagte Jarod lachend.

Miss Parker schmunzelte und setzte sich auf. „Ich bin müde“, verkündete sie.

Auch Jarod rappelte sich auf.

Miss Parker stand auf, ohne das sie es bemerkte rutschte die Deck auf den Boden. Sie wollte am Sofa vorbei gehen, die Decke verfing sich zwischen ihren Füßen und Miss Parker stolperte und stürzte.

Jarod schoss nach vorne und fing sie, kurz bevor sie mit dem Kopf an der Kante des Glastisches aufschlug, auf.

Miss Parker schluckte. „Danke.“

„Kein Problem. Ich will dir ja nicht heute Abend noch meinen OP-Tisch zeigen müssen“, grinste Jarod.

Miss Parker lächelte und sah auf den Boden. „Ja dann...“, sie wollte einen Schritt zurück gehen, da wurde ihr klar das Jarod sie noch fest hielt. Sie blickte nun doch wieder hoch und bemerkte das er wieder ernst geworden war. Fragend sah sie ihn an.

„Parker... bitte tu so etwas nicht wieder, ich hab dich sehr vermisst“, sagte er schließlich.

„Nein“, hauchte sie während sie ihm wie hypnotisiert in die Augen sah. Sie lehnte sich etwas vor hielt aber dann inne, da sie nicht wusste ob er das wollte.

Jarod kam ihr das letzte Stück entgegen und küsste sie fordernd.

Miss Parker schloss die Augen und schlang die Arme um ihn. Zum ersten Mal seit Monaten durchflutete sie eine Welle reinen Glücks.

Schon waren ihre Hände unter seinem Shirt, zogen es ihm über den Kopf, so dass es zwischen den leeren Schachteln Chinesischen Essens landete.

„Ich dachte du wärst müde?“, grinste Jarod.

„Jetzt nicht mehr“, erwiderte sie und küsste ihn kurz. „Schlafzimmer!“

Als sie am Büro vorbei kamen überlegte sie es sich anders, wozu den ganzen Weg nach oben bewältigen müssen wenn hier auch ein Bett war, dachte sie und zog ihn mit sich.

nächster Morgen
Schlafzimmer


„Dad?“, Ashley klopfte an die Tür. „Daaaaad!“, sie rollte mit den Augen. Wahrscheinlich hatte er mal wieder vergessen den Wecker zu stellen. Sie riss die Tür auf. „Da...“, sie hielt inne als sie erkannte das das Zimmer leer war. Vielleicht war er schon unten.

unten

Ashley suchte überall. Barney folgte ihr auf Schritt und Tritt. „Jaja, du kriegst ja gleich was. Nerv mich nicht!“

Sie klopfte an die Bürotür und riss sie auf. „Mom, hast du... “

Miss Parker und Jarod lagen eng umschlungen auf der Schlafcouch. „..... Dad gesehen.“

Miss Parker fuhr hoch. „Oh, guten Morgen Ashley.“

Ashley war nun doch sehr erleichtert, dass ihre Mutter einen Pyjama trug. Sie nickte ihr zu. „Morgen“, sagte sie kalt. „Dad muss zur Arbeit! Und ich glaube ich habe was oben vergessen.“ Sie dreht auf den Abstand um.

Miss Parker rieb sich die Schläfen und weckte Jarod. Nachdem sie ihm kurz verklickert hatte was passiert war, sprintete sie ins Wohnzimmer um wenigstens ein bisschen aufzuräumen und Frühstück zu machen.

Die nächsten Wochen bemühte sich Ashley nach Kräften ihrer Mutter das Leben so schwer wie möglich zu machen. Sie tat nichts, was ihr ausdrücklich verboten worden war, doch lud sie zum Beispiel die halbe High School ein, wenn sie genau wusste das Miss Parker arbeiten musste. Sie ließ eine Giftspritze nach der anderen ab, sobald Miss Parker den Raum betrat.
Anfangs hatte sie auch noch versucht ihre Eltern gegeneinander auf zu hetzen, doch sie bemerkte schnell dass dies nichts brachte und ließ es wieder sein.
Sie war betont freundlich zu Jarod, während sie nicht mit ihrer Mutter sprach und wenn diese sie was fragte gab sie nur patzige kurze Antworten.
Miss Parker versuchte gleichgültig zu wirken, was Ashley offenbar noch rasender machte. Sie ließ sich immer fiesere Dinge einfallen um Miss Parker weh zutun, einer Strafe aber zu entgehen.

Eines Tages fand Jarod eine völlig aufgelöste Parker im Schlafzimmer auf dem Bett sitzen. Er wusste, dass es einiges brauchte um Parker in diesen Zustand zu versetzen, doch konnte er sich schon denken was es war.

Sie saß dort im Schneidersitz auf dem Bett, hatte ein Kissen auf dem Schoß das sie umklammerte und starrte an die Wand wo ein Foto von Jarod, ihr und Ashley hing. Eine einsame Träne rann ihre Wange runter.

Jarod ging zu ihr, setzte sich neben sie und nahm sie in die Arme. „Ashley?“

Sie nickte. Und lehnte ihren Kopf an seiner Brust an.

Jarod seufzte. „Was hat sie dieses Mal gemacht?“

„Gar nichts“, sagte Miss Parker gefasst. „Es ist nur.... auch für mich wird es einmal zu viel. Als du damals sagtest, das sie vielleicht nur Zeit braucht um Ihr Vertrauen wieder aufzubauen haben ich gedacht, dass du vielleicht richtig liegst. Ich habe mich wirklich bemüht freundlich und alles zu sein..... Ich weiß gar nicht was mich mehr ärgert: Ihr unmögliches Verhalten oder das sie mir so sehr ähnelt.“ Mit einem kurzem Blick in Jarods Augen wusste sie das er an das gleiche dachte wie sie.

Centre
SimLab
1977


„Sydney?“

Der Psychiater drehte sich um und sah ein hübsches dunkelhaariges Mädchen auf sich zukommen.

„Miss Parker, was führt Sie denn hier her?“, fragte er überrascht.

„Hallo. Oh, ich laufe vor so einem dämlichen Sweeper weg. Die haben ja echt nichts in der Birne!“, sagte sie hochmütig. „Und ich hab keine Lust mehr zu lernen!“

Sydney nickte langsam. Er hatte Miss Parker länger nicht mehr gesehen und mit einer etwas anderen Antwort gerechnet. „Nun, Sie wollen sicher zu Jarod...“

Sie zuckte mit den Schultern. „Wenn er Zeit hat.“

„Er ist in seinem Zimmer.“

Jarods Zimmer

Miss Parker stolzierte an dem Sweeper vor Jarods Zimmer vorbei und öffnete ohne zu klopfen die Tür. „Tag Wunderknabe!“

„Miss Parker?“, Jarod wollte seinen Augen nicht so recht trauen. Mit ihr hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

„Die bin ich.“

„Was... tun Sie hier?“, fragte er überrascht.

Miss Parker rollte mit den Augen. „Ich laufe vor einem Sweeper weg“, wiederholte sie knapp.

Auch Jarod hatte eine etwas andere Antwort erwartet. „Und warum laufen sie vor einem Sweeper weg?“, hakte er nach.

Miss Parker seufzte. „Ich bin von der Schule suspendiert worden. Und mein Vater zwingt mich mit ins Centre zukommen und zu lernen. Er hat mir sogar einen Sweeper besorgt der auf mich aufpassen soll. Der fragt sich wahrscheinlich gerade warum ich so lange brauche um von der Toilette wieder zu kommen“, sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich hasse es eingesperrt zu sein! Und dann gleich zwei Wochen. Von Morgens bis abends. Als ob ich nicht besseres zu tun hätte!“, meckerte sie ungeachtete der Tatsache, das Jarod beinahe sein ganzes Leben im Centre verbracht hatte.

Seine anfängliche Freude war inzwischen verflogen. „Was haben sie denn angestellt?“

„Ich hab jemanden aus dem Fenster geworfen“, antwortete sie gleichmütig.

Jarod starrte sie entsetzt an. Was war nur aus ihr geworden?

„Guck nicht so, sie sagte wenn sie meine Mutter wäre hätte sie sich auch die Kugel gegeben!“

Er konnte plötzlich verstehen, warum sie das getan hatte, dennoch war er erschrocken als er blanken Hass in Miss Parkers Augen entdeckte.

Innerhalb der folgenden halben Stunde versuchte Jarod verzweifelt die alte Miss Parker wieder zu finden. Ihn seinen Augen passte diese hochmütige, kalte Art die sie nun an den Tag legte einfach nicht zur ihr, genauso wenig wie die scharfen Kommentare die sie von sich gab.
Doch er bleib erfolglos. Miss Parker schien entschlossen anstatt ihrer Mutter nun ihrem Vater nachzueifern und ein herzloses Miststück zu werden.
So war er sogar etwas erleichtert als schließlich doch ein Sweeper kam um sie abzuholen.

Mr Parkers Büro

„Es tut mir wirklich Leid, Daddy!“

„Wenn du mal eine Pause brauchtest hättest du das einfach sagen können, Engelchen“, sagte Mr Parker ruhig, doch dann wurde sein Ton wieder schärfer: „Aber ich hatte dir ausdrücklich verboten zu Jarod zu gehen.“

„Du sagtest, dass du es für besser hieltest, wenn wir uns eine Weile nicht sehen. Und ich hielt ein paar Jahre für eine Weile“, schmollte sie. „Kommt nicht wieder vor“, versicherte sie ihm noch schnell.

Mr Parker wollte gerade etwas antworten als seine Gegensprechanlage knackte. Er lies sich den von seiner Sekretärin angekündigten Anruf sofort durchstellen und deutete seiner Tochter zu warten.

Sie lies sich entnervt auf das Sofa fallen und horchte erst wieder auf, als sie bemerkte das ihr Vater ein Meeting für den Abend ansetzte. „Aber Daddy“, sagte sie als er aufgelegt hatte. „Wir wollten doch heute Abend Essen gehen!“

Mr Parker war das ganze sichtlich unangenehm. „Wir holen es ein andermal nach, in Ordnung?“

Miss Parker sagte nichts. Als sie von der Schule suspendiert worden war, hatte sie gedacht, dass sie nun wenigstens ihren Vater öfter sehen würde. Natürlich hatte sie sich mal wieder getäuscht. Sie sah ihm nur wenn er sie morgens zu Centre fuhr und abends wieder abholte. Zuhause verschwand er dann auch meistens sofort wieder hinterm Schreibtisch und wollte nicht gestört werden.

Mr Parker seufzte, erhob sich aus seinem Sessel und ging zu ihr. Er setze sich neben sie und strich ihr über die Wange. „Dieses Gespräch ist sehr wichtig, das verstehst du doch oder? Ich verspreche das wir unsere Essen nachholen.“

Im ersten Moment wollte sie ihm sagen dass sie genug von seinen leeren Versprechen hatte, dann überlegte sie es sich anders und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen während sie aufstand. „Natürlich, Daddy.“


2002

Miss Parker wusste nicht genau ob es die Erinnerung, Jarods Umarmung, Ashley oder einfach alles auf einmal war, dass sie schließlich die Kontrolle verlieren lies. Schluchzend klammerte sie sich an Jarod, der ihr beruhigend über den Rücken und redete sanft auf sie ein.

Sie wusste nicht wie lange sie so dort gesessen hatten als es an der Tür klopfte. Miss Parker deute Jarod mit einer Kopfbewegung die Tür zu öffnen und wischte sich, nun wieder einiger Maßen gefasst, die Tränen aus dem Gesicht.

Also stand Jarod auf und öffnete die Tür. Es war Ashley. Er drängte sie mit nach draußen. Er wusste das Miss Parker jetzt wahrscheinlich schon sauer auf sich selbst war weil sie sich eine solche Blösse gegeben hatte. Auch wenn Jarod es im Gegensatz zu ihr gar nicht schlimm fand wollte er nicht das Ashley sie so sah.

Ashley versuchte noch einen Blick nach drinnen zu erhaschen. „Was ist los?“

„Nichts“, entgegnete Jarod knapp.

Ashley überlegte kurz. Sie war sich sicher das sie etwas gehört hatte, bevor sie geklopft hatte. „Ist etwas mit Mom? Ich dachte ich hätte sie.....“, Ashley brach ab.

„Was glaubst du wohl st mit ihr?“, fragte Jarod schärfer als er gewollt hatte.

„Dein Chef hat angerufen“, sagte Ashley abwesend, Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie in ihr Zimmer.

Was war bloß los? Und was hatte ihr Dad gemeint?
Ashley viel ein das ihre Mutter normalerweise ihre Gefühle so schnell abblocken konnte, das es fast unheimlich war. Es war seltsam wie sich ihre ganze Ausstrahlung dann änderte. Sie wirkte so unnahbar.
Ob es wegen ihr war? hatte sie es vielleicht zu weit getrieben? Aber heute hatte sie sie doch noch kaum gesehen, außerdem hatte sie nicht geglaubt das sie es wirklich schaffen würde ihrer Mutter richtig weh zu tun. Vielleicht hatte sie sich geirrt....

Badezimmer

Verärgert starrte Miss Parker ihr Spiegelbild an.
Es hatte eine Zeit gegeben, da hatten die Leute sagen und tun können was sie wollten, sie drangen nicht zu ihr durch, egal wie nahe sie ihr standen.
Und nun konnte schon ein Teenager sie zu einem Wasserfall werden lassen. Da lief doch irgendwas nicht ganz richtig!
Sie seufzte und spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht. Sie musste noch einkaufen gehen und wollte nicht total verheult aussehen.

später
Flur


Als sie vom Einkaufen wieder kam überlegte Miss Parker immer noch, ob sie noch mal versuchen sollte mit Ashley zu reden. Einerseits war ihr natürlich klar, dass es so nicht weiter gehen konnte. Andererseits hatte sie wenig Lust darauf das es wieder so endete wie beim letzten Mal.
Eine Weile rang sie noch mit sich, dann entschloss sie sich ihren letzten Versuch zu starten.

Es war schon seltsam, dachte sie auf dem Weg nach oben. Die letzte Jahre hatte sie damit verbracht dafür zu sorgen, dass niemand ihr zu nahe kam und jetzt würde sie alles tun damit ihr Verhältnis zu Ashley sich besserte.
Es hatte sich so viel geändert. SIE hatte sich so sehr geändert.

oben

Sie klopfte an Ashleys Tür und öffnete sie ein Stück. „Kann ich reinkommen?“

Ashley hatte auf ihrem Bett gesessen und in einer Zeitung geblättert. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich kann dich doch eh nicht dran hindern...“, sagte sie und machte das Radio aus..

Auch wenn Ashleys Ton ziemlich unfreundlich wahr, bemerkte Miss Parker das sie das Radio ausgestellt hatte und das sah sie als ein gutes Zeichen an. „Nun...“, sie wusste nicht so recht wo sie anfangen sollte und schloss erstmal die Tür hinter sich.

„Hab ich irgendwas angestellt..?“, fragte Ashley leicht irritiert.

„Wenn dann weiß ich bis jetzt noch nichts davon“, bemerkte Miss Parker trocken. Sie setze sich auf die andere Seite von Ashleys Bett.

Ashley nickte langsam. „Mom?“

„Hm?“

„Was war heute Nachmittag?“

Miss Parker hatte sehr gehofft das Ashley davon nichts mitgekriegt hatte. „Ich ... was soll gewesen sein?“

„Na ja...“, begann Ashley. „Dad war so komisch, er hat mich ja praktisch raus geworfen und ich dachte ich hätte gehört.. hast du... ist alles in Ordnung?“

„Nein Ashley das ist es nicht und das weißt du genauso gut wie ich“, antwortete Miss Parker scharf.

Ashley zuckte zusammen und wandte den Blick ab. „Ja... aber“, sie seufzte. „Mom, ich.... ich denke ich wollte dir nicht weh tun... nicht wirklich.“

„Nicht wirklich? Ashley in den letzten Wochen hast du alles dafür getan“, sagte Miss Parker.

„Aber es schien dir nie was auszumachen..“

„Das hat es aber“, unterbrach Miss Parker sie. Sie fuhr sich durch die Haare. „Ashley ich weiß einfach nicht mehr was ich noch machen soll, damit du verstehst das es mir Leid tut..“

„Oh ich verstehe das. Du hast es oft genug gesagt“, Ashley stockte. „Ich denke... ich hab einfach nur gedacht, dass es wenn sowas nochmal vorkommt .... einfach das es nicht so hart wird wenn ich .... wenn ich einfach versuche dich zu hassen.... wenn du mich hasst...“

„Ashley“, sagte Miss Parker entsetzt. „Ich hasse dich nicht! Ich... ich könnte dich niemals hassen.“ Sie hielt kurz inne. „Und so was kommt nicht wieder vor.“

Ashley rückte ein Stück näher an sie ran. „Aber Mom, wenn ich dich vor vier Monaten gefragt hätte, ob du so etwas machen würdest, was hättest du gesagt?“

Miss Parker zögerte. „Ich hätte nein gesagt“, antwortete sie dann langsam.

Ashley nickte. „Verstehst du jetzt was ich meine? Es ist nicht das ich dir nicht glaube... „, sie zögerte. „....aber dann kamst du wieder, nur weil man dich dazu zwang, und erwartest das alles wieder so ist wie früher. Und Dad und die Anderen akzeptieren das auch einfach so“, schloss Ashley schließlich.

„Es tut mir Leid, Ashley. Wirklich!“, sagte Miss Parker.

Ihre Tochter nickte. „Mom?“, fragte sie und plötzlich bemerkte sie Tränen sich in ihren Augen sammelten. „Ich hasse dich auch nicht.... Ich meine ich habs versucht, aber es hat nicht geklappt... und dabei bist du manchmal so eine Zicke“, Ashley versuchte zu lächeln was ihr aber gründlich misslang.

„Oh, unangebrachter Humor. Wie reizend“, kommentierte Miss Parker lächelnd.

Sie schwiegen eine Weile, dann fragte Ashley: „Wie lange glaubst du dauert das mit dem Centre noch?“

Miss Parker seufzte. „Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe wirklich es ist bald vorbei.“

Ashley nickte. Bei der Sache überkam sie, besonders in letzer Zeit, immer ein ungutes Gefühl. Aber das war schließlich das Centre.
Sie lehnte ihren Kopf an Miss Parkers Schultern an. „Wenn es vorbei ist, fahren wir dann in den Urlaub?“

Miss Parker seufzte. „Hör zu Ashley ich kann dir das jetzt nicht versprechen. Im Moment stehen die Dinge gut, aber es kann trotzdem noch Jahre dauern bis es vorbei ist.“

„Das glaube ich nicht“, sagte Ashley fest. „Sie haben dich schon verloren. Die CIA wird doch nicht so dumm sein und den perfekten Zeitpunkt um zuzuschlagen verpassen.“

„Ich... wir reden ein anderes Mal darüber, ok?“, fragte Miss Parker. Sie hatte mit Covey gesprochen und wusste was er tun wollte. Wie sie das Jarod und Ashley erklären sollte wusste sie allerdings noch nicht.

„In Ordnung“, sagte Ashley und lehnte sich an ihrer Mom an. „Ich hab dich lieb“, murmelte sie müde.

Überrascht von Ashleys Stimmungswechsels starrte Miss Parker sie an. „Ich dich auch“, sagte sie dann.

Ashley lächelte und schloss die Augen. Sie schwiegen einen Moment, dann schlug Ashley die Augen wieder auf. Sie glitzerten auf eine Art und Weise die Miss Parker sehr an Jarod erinnerte.
'Was kommt jetzt?', dachte Miss Parker.

„Hey, was hältst du davon wenn wir uns mit ungesundem Essen vollstopfen und uns ein paar dumme Filme rein ziehen?“, fragte Ashley aufgekratzt.

Miss Parker lachte. „Wenn du dich um die Filme kümmert, fahre ich Essen holen.“

„Gut“, Ashley sprang auf und flitze los.

später
Wohnzimmer


Als Jarod nach Hause kam war er überrascht seine Tochter und ihre Mutter zusammen in einem Raum vorzufinden. Das auch noch friedlich und umgeben von leeren Fast Food Schachteln.
Ashley schien eingeschlafen zu sein aber Miss Parker war wach, auch wenn sie so aussah als würde sie jeden Moment los schnarchen.
„Hi“, murmelte sie schläfrig.

„Hi“; flüsterte Jarod, ging zu ihr und küsste sie kurz. „Ihr habt euch vertragen?“, fragte er mit einem Blick auf Ashley.

„Sieht so aus“, strahlte Miss Parker.

„Das wurde aber auch Zeit“, sagte Jarod.

Miss Parker schwieg. Sie war zu müde um alles noch mal durch zu kauen. In letzer Zeit konnte sie sowieso kaum schlafen.

„Wie ich sehe hab ihr schon gegessen“, sagte Jarod schmunzelnd.

„Ja. Irgendwie esse ich in letzer Zeit nicht besonders gesund.“

„Das ist nicht besonders gut für dein Magengeschwür“, sagte Jarod halb tadelnd halb belustigt.

Miss Parker seufzte und setzte sich auf. „Magengeschwür.. ja... also.. Ich hab heute mit Covey gesprochen. Er will mich zurück im Centre. Jetzt wo der Embryo in Oklahoma ist glaubt er nicht das ich dort in Gefahr bin. Jedenfalls nicht mehr als sonst. “

„WAS?“

„Schhh“, Miss Parker deutete auf Ashley.

„Was?“, wiederholte Jarod leise. „Man wird dich dort nicht einfach.... wie willst du das anstellen?“

„Das liegt wohl an Lyle. So unfassbar das auch sein mag, Raines vertraut ihm noch immer.“

„Und Lyle wird seine Hand für dich ins Feuer legen?“

„Ich habe keine Ahnung was genau er machen wird. Aber sobald es soweit ist kriege ich einen Anruf und muss in einen Flieger steigen, ob ich nun will oder nicht. Das ist eben mein Job“, sagte Parker.

„Und wir können Lyle trauen?“, fragte Jarod. Das alles ging ihm gehörig gegen den Strich. Er wollte Parker nicht gehen lassen.

„Ich... könnte, also er hat sich in der letzten Zeit wirklich angestrengt einer von 'den Guten' zu werden. Ohne ihn wäre ich nicht hier“, meinte Parker. „Bitte Jarod. Es ist schon schwer genug für mich. Versuch wenigstens mich ein wenig zu unterstützen.“ Sie richtete sich auf. „Ashley hat heute so etwas gesagt und ich glaube sie hatte Recht. Es ist bald vorbei. Es wird einfach zu gefährlich.“

Jarod fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Ich will nur nicht das dir was passiert.“

„Ich kann auf mich aufpassen und ich habe den Geheimdienst der hinter mir steht“, sagte Parker.

„Natürlich“, Jarod seufzte. „Weiß Ashley es schon?“

„Nein“, Miss Parker sah zu ihr. „Ich konnte es ihr noch nicht sagen. Außerdem wollte ich erst mit dir reden. Sie wird explodieren..“

„An ihrem Geburtstag hat sie den halben Tag vorm Telefon gesessen und gewartet das du anrufst. Sie war wahnsinnig enttäuscht. Entschuldige Parker aber ich könnte sie verstehen“; sagte Jarod.

Miss Parker nickte traurig. „Vielleicht hab ich Glück und sie versteht es.“ Sie zögerte. „Moment Mal heißt das du bist sauer auf mich?“

„Nein. Natürlich nicht. Mir gefällt es nur nicht das ich dich schon wieder hergeben muss“, sagte Jarod mit dem Anflug eines Lächelns.

„Du musst mich ja auch nicht hergeben“, grinste sie.

Ashley schnarchte auf, drehte sich im Schlaf und fiel vom Sofa. „Huh“, sie setzte sich auf und gähnte. „Oh, hallo Dad. Ich geh ins Bett. Gute Nacht.“

„Gute Nacht, Ashley.“

„Schlaf gut“, traurig sah Miss Parker ihr hinter her. Sie wollte auch nicht gehen aber sie wusste das sie einfach keine Wahl hatte und das machte sie fast wahnsinnig.









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