Bring me to Life by LadyIce
Summary: Miss Parker erfährt, dass sie an Krebs erkrankt ist.
Categories: German Characters: All the characters
Genres: Drama, Tragedy
Warnings: Warning: Character Death
Challenges: None
Series: None
Chapters: 1 Completed: Yes Word count: 5035 Read: 2300 Published: 04/06/05 Updated: 04/06/05

1. Bring me to life by LadyIce

Bring me to life by LadyIce
Disclaimer: Nichts is meins. Alles nur geliehen.

Bring me to life
Miss Parkers Haus:
Langsam ließ sie das Telefon sinken, erschlagen von der Nachricht die ihr der Arzt überbracht hatte. Brustkrebs. Sie hatte Brustkrebs. Langsam ging sie zum Sofa und setzte sich. Was nun? Sollte sie eine Therapie machen? Würde sie es jemanden erzählen? Und wenn ja wem? Ihr Vater, der letzte ihrer Familie der ihr näher gestanden hatte war Tod und auch ihren Freundinnen stand sie allen nicht allzu nahe. Also würde sie es erst einmal niemandem davon erzählen. Parker wischte sich eine Träne aus dem Gesicht, wenn man bedachte, was ihre Familie schon für schreckliche Dinge getan hatte, hatte sie es vielleicht nicht anders verdient. Verwirrt schüttelte sie ihren Kopf, sie würde keine Therapie machen, aber sie würde versuchen in ihrem Leben auf zu räumen.
einen Monat später, Centre:
Sydney beobachtete Miss Parker. In den letzten Wochen hatte sie die Suche nach Jarod vernachlässigt und dafür mehr als je zuvor die Wahrheit über sich und ihre Familie heraus zu finden. Sie wirkte etwas kränklich, alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und sie hatte dunkle Ringe unter ihren Augen. „Sind Sie sicher, dass es ihnen gut geht, Miss Parker?“
Sie rollte mit den Augen. „Bestens. Das habe ich Ihnen doch schon zehn mal gesagt.“, in Wahrheit hatte sie seit sie von ihrer Krankheit wusste kaum geschlafen. Tag und Nacht suchte sie nach Antworten. Antworten, die vielleicht nur einer gewusst hatte, Antworten die sie vielleicht niemals finden würde, aber sie suchte und mehr konnte sie nicht tun. Schlafen konnte sie seit Carthis sowieso nicht besonders gut.
mittags, Sharons Apartment:
„Parker? Parker? Hörst du mir überhaupt noch zu?“, Sharon, eine hübsche Blondine die Parker seit dem Collage kannte, beobachtete ihre Freundin, die in ihrem Salat rum stocherte. „Hm? Entschuldige, was hast du gesagt.“, Parker legte ihre Gabel schließlich an die Seite. „Willst du mir nicht sagen was los ist?“, fragte Sharon. „Was sollte sein?“, Parker und Sharon hatten sich nie besonders nahe gestanden, sie trafen sich ab und zu mal zum Essen, oder gingen ins Kino, das war aber alles. Sharon deutete auf sie. „Sieh dich doch mal an. Du bist Kreide bleich, siehst aus als wäre schlafen für dich ein Fremdwort und du hast kaum etwas gegessen. Also, was ist los? Ist es ein Kerl?“ „Auch.“, sagte Parker und überlegte kurz. Es würde gut tun einmal mit jemandem von außerhalb des Centres über ihr verkorkstes Leben zu reden. Schließlich entschloss sie sich dazu, Sharon die ganze Wahrheit über sich zu erzählen, nur ihre Krankheit verschwieg sie.
Als sie geendet hatte, starrte Sharon sie an. „Oh mein Gott Parker du steckst mächtig tief in der Scheiße und es wird Zeit, dass du da wieder raus kommst.“, sagte sie schließlich mit ihrer direkten Art. „Ich werd dir helfen.“
nachts:
Nun war sie doch endlich in einen ruhigen und tiefen Schlaf gefallen, da klingelte ihr Telefon. Zuerst wollte sie es ignorieren, dann nahm sie aber doch ab. „Was?“„Habe ich Sie geweckt?“, ertönte eine ihr nur zu gut bekannte Stimme. „Jarod.“, sofort war sie hellwach. Am Abend hatte sie einen Entschluss gefasst und jetzt galt es ihn um zu setzten. „Wo sind Sie?“ „Netter Versuch, Miss Parker, aber so blöd bin ich nicht.“ „Nein, nein das verstehen Sie falsch. Hören Sie wenn Sie mir nicht sagen wollen wo sie sind, dann kommen Sie morgen um 20.00Uhr ins Aldante. Ich muss etwas mit ihnen besprechen, das Centre erfährt nicht davon, versprochen.“, ohne seine Antwort ab zu warten legte sie auf. Entweder er würde kommen oder eben nicht.
nächster Tag, Aldante, 20.00Uhr:

Jarod wusste selber nicht so genau, warum er gekommen war, doch etwas an Miss Parkers Stimme hatte ihn überzeugt her zu kommen.
„Schön das Sie gekommen sind.“, Jarod sah auf und blickte in Parkers Gesicht, er stand auf und bot ihr einen Platz an. Parker setzte sich. „Danke.“, sie lächelte ihn an. „Also, was ist so wichtig, dass Sie die Jagt für eine Weile vergessen?“, fragte Jarod sofort und setzte sich ebenfalls wieder. Sofort verschwand Parkers Lächeln wieder. „Ich weis, dass es eigentlich keine Entschuldigung für die letzten fünf Jahre gibt, vor allem, weil es sowieso nichts ändert, wenn ich mich bei Ihnen entschuldige. Wenn ich aufhöre würde Sie zu jagen, wäre das wahrscheinlich mein Todesurteil. Trotzdem möchte ich Sie bitten wenigstens zu versuchen mir zu verzeihen. Ich weis, das klingt verrückt, aber....“, sie brach ab und sah zu Jarod, der sie sprachlos anstarrte. Einen Moment herrschte Stille, die Jarod dann unterbrach. „Ich fürchte ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Miss Parker. Sie bitten mich Ihnen zu verzeihen, aber es wird sich sowieso nichts ändern?“
„Es wird sich etwas ändern, Sie müssen sich nur etwas gedulden und ich wollte mich unbedingt noch entschuldigen, bevor....“, wieder brach sie ab, warum sollte ausgerechnet Jarod derjenige sein, dem sie ihr 'kleines' Geheimnis anvertraute? Doch wahrscheinlich gab es jetzt kein zurück mehr. Ein Kellner kam und sie bestellten. „Bevor was? Und was soll das heißen, ich soll mich noch etwas gedulden?“, fragte Jarod. Parker zögerte kurz, dann zog sie aus ihrer Tasche den Bericht ihres Arztes hervor und übergab ihn an Jarod. Beim lesen weiteten sich seine Augen. Als er gerade fertig war, kam das Essen. Er brauchte einen Moment bis er seine Gedanken wieder unter Kontrolle hatte. „Das tut mir schrecklich Leid, Miss Parker. Wann werden Sie operiert?“, fragte er dann. „Gar nicht! Ich habe eine Therapie abgelehnt.“, jegliche Emotionen hatte sie aus ihrer Stimme verbannt. „WAS? Aber warum denn? Sie haben so viele Möglichkeiten und....“ „Jarod. Jarod hören Sie mir zu. Alles was ich wollte ist mich zu entschuldigen, das habe ich jetzt getan. Ich weis wie meine Chancen stehen und meine Entscheidung steht fest, Sie werden das auch nicht mehr ändern können.“, ein Deja vu über kam Jarod: Zoe die ihre Medikamente nicht abholen wollte, Zoe die ihm erklärte, dass sie Angst vor der Therapie hatte, Zoe die sich in den Tod stürzen wollte. Damals hatte er das nicht zugelassen und das würde er auch dieses Mal nicht. Er rief einen Kellner und stand auf. „Was tun Sie da?“, fragte Parker, während Jarod zahlte. „Wir fahren ins Krankenhaus.“, erklärte Jarod ihr und ging nach draußen. Sie kam ihm hinter her.
Draußen:
„Haben Sie mir nicht zu gehört?“, fragte sie ihn. „Ich sagte Ihnen doch, dass ich das nicht will.“
Wo war bloß die Kämpferin in ihr geblieben, sie war doch sonst immer so stark. Sie konnte doch nicht einfach aufgeben, das würde er nicht zulassen. Er packte sie an den Oberarmen. „Parker, Sie müssen kämpfen. Sie können doch nicht einfach aufgeben, bevor Sie überhaupt angefangen haben zu kämpfen.“, Schmerz spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder. „Und was wenn ich nicht kämpfen will? Was wenn ich nur einmal nicht kämpfen will?“, eine Träne lief ihre Wange herunter. „Parker hören Sie mir gut zu. Ich habe das schon einmal mitgemacht. Zoe wollte sich in den Tod stürzen, ich konnte sie davon abhalten und mittlerweile hat sie ihre Krankheit besiegt.“, wütend riss sich Parker von ihm los. „Ja, sie sind ein wahrer Samariter, Jarod. Aber ich bin nicht Zoe und ich will diese OP nicht.“ „Aber warum nicht Parker? Warum nicht? Sie können ihr Leben doch nicht einfach so wegwerfen.“ „Oh ja, was für ein Leben! Ich jage meinen Kindheitsfreund hinterher, meine Eltern sind Tod, mein Bruder ist ein verdammter Killer und meine Vater ist wahrscheinlich mein Onkel..... wollen Sie, dass ich weiter mache?“, inzwischen war sie in Tränen ausgebrochen. „Vielleicht ist es besser so.“, sagte sie leise. Jarod konnte nicht glauben, was er da hörte. Verzweifelt suchte er nach etwas, was sie umstimmen könnte. „Wissen Sie nicht mehr, was Ihr Vater sagte, kurz bevor er sprang? Er sagte, für Sie sei etwas anders als der Tod vorbestimmt.“ „Jeder muss mal sterben.“, darauf ging Jarod gar nicht erst ein. „Bitte Parker, versuchen Sie e wenigstens. Ich würde es mir nie verzeihen,wenn ich Sie verlieren würde.“, erstaunt sah Sie auf. „Warum tun Sie das, Jarod? Eigentlich müssten Sie doch froh sein, wenn Sie mich so einfach los werden.“ „Ich tue das, weil ich weis, dass dort..“, er tippte ihr auf die Brust. „.. noch irgendwo das kleine Mädchen ist, dass seine Mutter verloren hat und sie hat wahnsinnige Angst.“ „Was wenn sie nicht mehr dort ist? Was wenn sie längst tot ist? Wenn der letzte Rest mit meinem Vater... Onkel aus dem Flugzeug gesprungen ist?“, wieder liefen ihr die Tränen über das Gesicht. „Dann ist dort immer noch eine bildschöne Frau und sie ist eine Kämpferin, aber sie hat ebenfalls Angst und sie ist verwirrt, weil sie nicht weiß, wie es mit ihr weiter gehen soll.“, sprachlos starrte Parker ihn an. Dann senkte sie den Blick. „Ich schaffe das nicht alleine. Die Therapie meine ich.“ „Das müssen Sie auch nicht, ich bin für sie da.“ „Danke, Jarod.“, traurig lächelte sie ihn an. „Versprechen Sie mir etwas?“, Jarod nickte. „Natürlich.“
„Sie dürfen es Niemandem erzählen, schon gar nicht dem Centre.“
„Sydney und Broots wissen es nicht?“, fragte Jarod überrascht. Parker schüttelte mit dem Kopf. „Nein, nur Sie und ich wissen davon.“, sie waren inzwischen bei Parkers Auto angelangt. Einem brandneuem Porsche. Jarod machte große Augen. „Wow, es zahlt sich wohl aus, mich zu jagen.“, Parker zuckte mit den Schultern. „Dem verdanke ich wohl eher meinem Erbe.“
Krankenhaus:
„In einer Woche können wir Sie um 10.00 Uhr operieren, Sie sollten einen Tag früher hier her kommen, damit wir Sie auf die OP vorbereiten können.“, Doktor McLane gab Parker die Zustimmungs-Erklärung, damit sie sie unterschreiben konnte. Parker nickte. „Okay. Danke.“, sie unterschrieb und gab das Formular an Doktor McLane zurück. „Ich freue mich, dass Sie sich doch noch unentschieden haben, Miss Parker.“, die ältere Frau nickte ihr zu.
Draußen:
„Soll ich Sie zu ihrem Hotel fahren, oder steht Ihr Auto noch vor Restaurant?“, fragte Parker Jarod, während sie ihr Auto auf schloss. „Zum Hotel, ich kann mir aber auch ein Taxi rufen.“ „Nein, ich fahr Sie. In welchem Hotel sind Sie denn?“, Jarod sagte es ihr und sie stiegen ein.
Unterwegs:
Parker viel plötzlich ein, dass sie ja noch gar nichts gegessen hatten. Sie trat auf die Bremse und der Wagen kam schlingernd zum stehen. Jarod klammerte sich an seinem Sitzt fest. „Was haben sie vor?“ „Wir haben noch nichts gegessen.“, sagte sie während sie den Wagen drehte. „Und? Wo wollen Sie hin?“, Parker grinste ihn an. „Lassen Sie sich überraschen.“
später:
Jarod machte große Augen, als Parker vor einem McDonald hielt. „Wir essen bei McDonald?“, er konnte sich Parker, die wie immer perfekt gestylt war nicht in einem Fast Food Restaurant vorstellen. „Jetzt sagen Sie bloß nicht Sie mögen das nicht. Ich kenne niemandem der das nicht mag.“
„Doch, doch ich war nur... überrascht.“
Drinnen:
„Parker, Sie haben da was.“, sagte Jarod und deutete auf den Ketschup in ihrem Gesicht. „Wo?“, sie tastete vergeblich danach, also nahm Jarod eine Servierte und wischte ihn weg. „Danke, was würde ich nur ohne Sie machen.“ „Nun, wahrscheinlich würden Sie mit Ketschup im Gesicht durch die Gegend laufen.“, mutmaßte Jarod. Parker lachte. „Ja, wahrscheinlich.“, dann wurde sie wieder ernst. „Und wahrscheinlich wäre ich niemals ins Krankenhaus gefahren.“, Jarod nickte. „Soll ich Sie nächste Woche dort hin fahren?“
„Ja, vielleicht wäre das besser. Danke Jarod. Für alles.“
„Sie brauchen sich nicht zu bedanken.“
„Doch, dass muss ich. Das muss ich wirklich.“, genau wie ihr Gespräch mit Sharon hatte ihr das mit Jarod sehr geholfen, auch wenn man davon absah, dass er sie zum Krankenhaus gebracht hatte. Sie schwieg einen Moment, dann grinste sie. „Was?“, fragte Jarod, der ihren plötzlichen Stimmungswechsel nicht einordnen konnte. „Sie haben da was an der Nase.“, er fasste sich an seine Nase. „Stimmt doch gar nicht. Da ist nichts.“ „Jetzt schon.“, sagte Parker und schmierte ihm Ketschup auf die Nase, nur um ihn mit einer Pommes wieder weg zu wischen. „Hey...“, wollte Jarod protestieren, doch er wurde sofort wieder von Parker unterbrochen. „Ich darf das.“, behauptete sie. „So? Dürfen Sie das?“, fragte Jarod gespielt überrascht. Anstatt einer Antwort stand Parker auf, ging um den Tisch und wiederholte die Ketschup Prozedur auf Jarods Nase, dies mal ließ er sich das nicht gefallen. Er zog sie zu sich auf den Schoß und klaute ihr ihre Pommes. Beleidigt sah Parker ihn an. „Meine.“, sagte sie. „So?“, Jarod hielt ihr eine vor die Nase, nur um sie sich dann selber in den Mund zu stecken. „Hey..“, weiter kam Parker nicht, denn Jarod hatte ihr gleich fünf Pommes in den Mund gesteckt. Sie musste lachen und verschluckte sich. Jarod klopfte ihr auf den Rücken. Als sie sich wieder beruhigt hatte stand sie auf, „Wir sollten fahren.“ „Okay.“, auch Jarod stand nun auf.
nächster Morgen, Raines Büro:
Parker stieß die Tür auf. „Ich nehme mir die nächste Woche frei.“, sagte sie ohne Umschweife. Raines beendete sein Telefonat. „Und wann hatten Sie vor mich um Erlaubnis zu bitten?“
„Gar nicht.“, sagte sie und knallte ihm ihren Urlaubsschein auf den Tisch. „Sie müssen den nur unterschreiben und dann sind Sie mich eine ganze Woche lang los.“, sie setzte ein falsches Lächeln auf. „Eine Woche, keinen Tag länger.“, sagte Raines und las sich den Urlaubsschein durch. „Ab Montag?“
„Ja, ab Montag.“, heute war Dienstag und nächsten Montag sollte sie operiert werden. „Darf ich fragen, warum Sie so unbedingt Urlaub brauchen?“, Parker lag ein Um-mich-von-Ihrer-ekelerregenden-Visage-zu-erholen auf der Zunge, aber sie sagte nur: „Ich will mich einfach nur mal etwas ausruhen. Die letzte Zeit war sehr hart für mich und ich hatte schon seit Ewigkeiten keinen Urlaub mehr.“, Raines kam um seinen Schreibtisch herum auf sie zu und legte ihr eine Hand auf den Arm. „Wenn Sie irgendwelche Probleme haben können Sie immer zu mir kommen. Lyle und ich sind immer für sie da. Die Familie muss zusammen halten.“
„Ich weiß.“, Parker lächelte und unterdrückte den Impuls seine Hand weg zu schlagen. „Kann ich noch irgendetwas für Sie tun bevor ich gehe?“, fragte Parker, noch immer lächelnd. „Nein, außer Jarod fangen natürlich. Genießen Sie ihren Urlaub.“
„Das werde ich.“, sie drückte den Schlauch seiner Sauerstoff Flasche zusammen. „Und wenn ich raus kriegen sollte, dass sie mich mal wieder beschatten, dann reiße ich Ihnen ihren verdammten Arsch auf.“, sie ließ ihn wieder los und fasste sich an die Stirn. „Entschuldigen Sie, das ist alles noch so neu für mich. Sie waren für mich mich immer derjenige, den ich für alles verantwortlich machen konnte, was in meinem Leben schief lief. Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, dass das nicht mehr so ist.“
„Natürlich, Miss Parker. Und natürlich werde ich Sie nicht mehr beschatten lassen. Wie ich schon sagte, die Familie muss zusammen halten.“
Raines sah ihr hinterher, als sie sein Büro verließ. Was hatte sie zu verbergen? Doch er beschloss fürs erste sein Wort zu halten. Im Moment war es am wichtigsten ihr Vertrauen zu gewinnen und wenn sie raus kriegen würde, dass er sie beschatten ließ, würde das niemals geschehen. Also würde ihm wohl nichts anderes übrig bleiben als ab zu warten.
Vor Raines Büro:
Das wäre geschafft. Sie hatte ihren Urlaub und Raines dachte, sie würde wirklich versuchen ihm zu vertrauen. Wenn sie nur an seine Hand auf ihrem Arm dachte wurde ihr schon wieder schlecht. Sie verdrängte die Erinnerung und setzte ihren Weg in ihr Büro fort. Sie wollte sich dort mit Syd und Broots treffen, damit diese sie über die neusten Ergebnisse von der Suche nach Jarod aufklärten.
Parkers Büro:
Als Parker ihr Büro betrat, waren die beiden anderen schon anwesend. „Guten Morgen die Herren.“, sagte sie mit einem Lächeln. Broots starrte sie an. „Äh, ja. Guten Morgen Miss Parker.“
„Guten Morgen, Miss Parker. Haben Sie gut geschlafen?“, fragte Syd in seiner gewohnt ruhigen Art. „Bestens. Danke Syd.“, sie hatte Tatsächlich sehr gut geschlafen, das lag wahrscheinlich an ihren Gesprächen mit Sharon und Jarod. „Also was gibts neues über den Wunderknaben?“, Broots wollte etwas sagen, wurde aber vom Klingeln des Telefons unterbrochen. Parker drückte auf die Freisprech-Taste. „Was ist?“
„Na, wie viele Ärsche hast du heute schon eingetreten?“, ertönte Sharons Stimme. „Ein paar. Sag mal hast du schon die neuen Schuhe von Gucci bei Lornes gesehen?“ „Ja, sie sind wunderbar, aber wer gibt den so viel Geld für Schuhe aus?“, fragte Sharon mit einem merkwürdigen Unterton in der Stimme. Parker lachte. „Du hast sie dir gekauft, richtig?“
„Ja, wer kann denen denn schon wider stehen?“, jammerte Sharon. „Hör zu ich muss Schluss machen. Treffen wir uns später zum Essen?“
„Ja, wie wärs um 21.00 Uhr? Ich koche.“, schlug Parker vor. Sharon lachte. „Du kannst nicht kochen, Parker. Wir bestellen uns was, okay? Hör zu ich muss jetzt wirklich auflegen. Bis nachher.“, ohne eine Antwort ab zu warten legte Sharon auf. Broots starrte Parker noch immer an. „Was ist? Fangen Sie an Broots, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.“ „Äh, ja, natürlich. Wie es scheint hat Jarod bei seinem letzten Aufenthalt in New Jersy nichts zurück gelassen.“, Parker zog eine Augenbraue hoch. „Wann waren wir in New Jersy?“, fragte sie und beobachtete Broots, der sich unter ihrem Blick wand. „Ähm, Äh, also wir konnten Sie gestern Abend nicht erreichen, da sind wir alleine gefahren und....“ „Schon gut.“, unterbrach Parker ihn. „Machen Sie sich nicht ins Hemd. Ich muss mein Handy zu hause vergessen haben.“, das war ihr zwar noch nie passiert, aber gestern war sowieso alles anders gewesen. „Was war denn gestern?“, fragte Broots neugierig. „Ich glaube nicht, dass sie das was angeht, Broots. Und jetzt machen Sie sich wieder an die Arbeit.“, damit wandte sie sich ebenfalls ihrer Arbeit zu.
Vor Parkers Büro:
„Irgendwas ist mit ihr, Syd. Ich meine Sie war zwar immer schon unberechenbar, aber im Moment,...“, Broots stockte einen Moment. „Vielleicht ist sie schwanger, als meine Ex-Frau mit Debbie schwanger war, da hatte sie auch immer diese Stimmungsschwankungen.“ Sydney schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass sie schwanger ist, aber Sie haben Recht. Irgendetwas ist mit ihr und ich bin sicher sie werden heraus finden, was es ist.“, er klopfte dem jüngeren Mann auf die Schulter und machte sich auf den Weg in sein Büro.
Miss Parkers Haus, abends:
„Und wie war es gestern mit Jarod?“, fragte Sharon, als sie fertig waren mit essen. „Gut.“, sagte Parker und trug die Teller in die Küche. Sharon lief ihr hinterher. „Und, hat er deine Entschuldigung angenommen?“, Parker nickte. „Ja, hat er.“, Sharon rollte mit den Augen. „Parker, muss ich dir denn heute alles aus der Nase ziehen?“ „Lass uns ins Wohnzimmer gehen, dann erzähle ich dir alles.“
Wohnzimmer:
„Also, zuerst haben wir uns im Restaurant getroffen. Ich hab mich entschuldigt und dann.......... dann habe ich ihm die Sache erzählt, also... ach Sharon können wir das nicht wann anders besprechen?“, fragte sie. Sharon schüttelte den Kopf. „Nein, Parker. Ich merke zwar, wie schwer es dir fällt darüber zu reden, aber es wird dir sicher helfen. Und was ist die Sache?“, Parker atmete tief ein. „Ich habe Brustkrebs, Sharon.“, Sharon sprang vom Sofa auf. „WAS? Oh Gott, Parker, wie viele dunkle Geheimnisse hasst du noch zu verbergen.“, sie war völlig außer sich. „Wie lange weist du schon davon? Wann wirst du operiert? Du lässt dich doch operieren, oder? In welchem Stadium befindet sich der Krebs?“ „Sharon, bitte beruhige dich doch wieder und setzte dich nur wieder hin.“, sagte Parker, wahrscheinlich war es keine so gute Idee gewesen ihrer Freundin von ihrem Krebs zu erzählen. Vor ein paar Monaten war Sharons Oma an Krebs gestorben, deshalb hatte sie ihr auch als sie ihr vom Centre erzählt hatte nichts gesagt. „Entschuldige bitte, Parker. Also ich will alles wissen.“, Sharon setzte sich neben ihre Freundin. „Vor ungefähr einem Monat habe ich davon erfahren. Eigentlich wollte ich weder eine Therapie machen, noch mich einer Operation unterziehen. Dann habe ich es Jarod erzählt und er konnte mich schließlich doch umstimmen. Am Montag werde ich operiert.“, schloss sie schließlich. „Vor einem Monat? Aber, warum hast du mir nicht eher davon erzählt?“ „Wegen deiner Oma. Eigentlich wollte ich es sowieso niemandem erzählen.“ „Und warum hast du es dann ausgerechnet Jarod erzählt?“, fragte Sharon und nahm einen Schluck von ihrem Wein. Parker zuckte mit den Schultern. „Ich weis es nicht, ich habe sogar den Bericht es Arztes mit genommen.“, sie schwieg einen Moment und dachte daran, was sie auf Carthis zu ihm gesagt hatte. „Vielleicht lag es daran, dass er bis jetzt immer für mich da war, egal was war.“, Sharon musterte ihre Freundin. „Parker, kannst du mir sagen, warum er immer für dich da ist? Ich meine du machst ihm das Leben nicht gerade einfach.“
„Das habe ich ihn auch schon öfters gefragt. Das erste Mal sagte er, er würde sich immer noch an das kleine Mädchen erinnern, das ihm seinen ersten Kuss gab. Beim zweiten Mal, sagte er etwas von 'vorbestimmt', das war als wir zusammen auf der Insel waren. Gestern sagte er dann wieder, dass er sich noch an das kleine Mädchen erinnern würde und als ich ihn fragte, was wäre wenn dieses Mädchen längst tot wäre, sagte er etwas von einer wunderschönen, starken, aber ängstlichen Frau.“ „Wow, Parker ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass er vielleicht etwas mehr, als nur einen Beschützerinstink, für dich empfindet?“
„Wie meinst du das?“, fragte Parker sofort. Sharon lächelte. Es war nicht das Problem, dass Parker nicht verstand wie sie das meinte, sondern sie [I]wollte[/I] es nicht verstehen. „Nun, es ist die Art wie er über dich spricht, auch wenn ich es jetzt nur von dir gehört habe. Und denk nur mal daran, was er jedes Mal riskiert, wenn er dir hilft.“
„Sharon, bitte hör auf. Du machst es noch komplizierter als es sowieso schon ist. Vielleicht hast du Recht, aber das ändert gar nichts, verstehst du?“, Sharon fiel plötzlich etwas ein. „Scheiße, ich habe an dem Wochenende eine sehr wichtige Show in Paris. Ich komme erst Montag Abend wieder. Hast du jemanden, der dich begleitet?“, zerknirscht sah sie ihre Freundin an. Sie war Designerin und hatte teilweise Stücke für Dior entworfen.
„Jarod bringt mich hin.“
Sonntag, nachmittags:
Parker eilte durch ihr Haus. Sie war so aufgeregt wie schon lange nicht mehr. Was wenn es Komplikationen geben würde? Es klingelte und sie öffnete die Tür. „Hallo Jarod. Kommen Sie rein ich bin sofort fertig.“
Vor dem Krankenhaus:
„Danke, Jarod. Für alles.“, sagte Parker und öffnete die Autotür um aus zu steigen. „Soll ich noch mit reinkommen?“, fragte Jarod und sah sie besorgt an. Als Parker nicht antwortete stieg er ebenfalls aus und begleitete sie ins Krankenhaus.
Krankenhaus:
Sie waren gemeinsam bei Dr McLane gewesen. Anscheinend hatte der Tumor sich schneller verbreitet als zu vor angenommen. Dr McLane hatte ihnen versichert, dass das kein allzu großes Problem darstellte, aber Jarod war dennoch misstrauisch. Hatte sich der Krebs erst einmal in den Lymphdrüsen festgesetzt, sank die Chance auf Heilung drastisch. „Jarod, haben Sie mir überhaupt zu gehört?“, fragte Parker. „Hm? Entschuldigung, ich hab nur gerade... Was haben Sie denn gesagt?“ „Ich sagte, dass Sie ruhig fahren können, hier passiert jetzt sowieso nichts mehr.“
„Okay. Bis morgen, Miss Parker.“
Nächster Tag, vor dem OP:
Nervös ging Jarod vor dem OP auf und ab. Er hatte sein Zeitgefühl völlig verloren und hatte keine Ahnung, wie lange Parker jetzt schon operiert wurde. Er hatte Parker noch an dem Abend, als er von ihrer Krankheit erfuhr, hatte er angeboten selbst zu operieren, doch das hatte sie abgelehnt.
Die Tür ging auf und Dr McLane kam heraus. Als Jarod ihr ins Gesicht blickte, wusste er, das etwas passiert war. Parker hatte ausdrücklich danach verlangt, dass man Jarod alles berichtete. „Es tut mir sehr Leid, aber es gab Komplikationen. Bei der Operation ist Blut in ihren Brustkorb gelaufen, wir haben unser bestes gegeben, aber.... Wahrscheinlich wird sie noch einmal aufwachen, aber ihre Chancen sind sehr niedrig.“
Einen Moment starrte Jarod die ältere Frau an. Nein, das konnte nicht wahr sein, es gab noch so vieles was er Parker hatte sagen wollen und jetzt sollte sie sterben. Schließlich fragte er heiser, ob er sie sehen könne. Dr McLane führte ihn zu Parker. Er setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand. Die Ärztin lies sie allein.
Nach etwa einer halben Stunde öffnete Parker mühsam die Augen. „J..Jarod“, presste sie hervor und hatte sogleich das Gefühl zu ersticken. Sie hatte überall unerträgliche Schmerzen. „Psst nicht reden.“, er war kreide bleich und Parker wusste, dass etwas schief gelaufen war. „S..sag Syd..u. und ...br..Broots, ...........ddass es ..mir ...L..Leid...... tut.“, sagte sie und atmete schwer. „Und....d...das...ich.....ihnen...dd......danke.“, sie spürte wie ihr Herz aufhörte zu schlagen. „Ich liebe dich, Jarod.“, flüsterte sie noch, da rief das Alarmsignal ihres EKGs die Ärzte und Schwestern herbei. Hilflos sah Jarod zu, wie sie erfolglos versuchten Parker wieder zu beleben. 'Tu irgendetwas', schrie alles in ihm. Doch er tat nichts was hätte er auch tun sollen? Sie war tot und nicht mal ein Pretender konnte das jetzt noch ändern.
gleiche Zeit, Lyles Büro:
Plötzlich durch zuckte ihn ein stechender Schmerz. „Was....“, murmelte Lyle während er sich krümmte. Da war er Schmerz auch schon wieder verschwunden. „Seltsam.“
kurze Zeit später, vor dem Krankenhaus:
Mit zitternden Fingern wählte Jarod Sydneys Nummer. Es dauerte einen Moment, dann meldete er sich. „Sydney“
„Sydney, hier ist Jarod.“, sofort bemerkte Syd die Trauer in Jarods Stimme. „Was ist passiert?“
„Es geht um Parker, Syd, sie ist tot.“, sagte Jarod der sich inzwischen vollkommen unter Kontrolle hatte. „WAS? Wann ist das passiert?“, fragte Syd aufgebracht. „Gerade eben. Sie hat sich wegen ihrem Krebs einer OP unterzogen, bei der es Komplikationen gab. Sie ist noch einmal aufgewacht, dann ist sie gestorben.“
„Sie hatte Krebs? Warst du bei ihr?“
„Ja, ich war bei ihr. Sie sagte ich sollte dir und Broots sagen, dass es ihr Leid tut und dass sie euch dankt.“, es herrschte einen Moment Stille. „Kannst du es Raines und Lyle sagen?“, fragte Jarod dann. „Uhm, ja, natürlich. Es tut mir Leid, Jarod.“
„Mir auch, Syd. Mir auch.“, damit unterbrach er die Verbindung.
„Jarod?“, eine langbeinige Blondine kam auf ihn zu. Das musste Sharon sein, Parker hatte ihm von ihr erzählt.
Centre:
Als Sydney Raines Büro betrat war auch Lyle anwesend. Die beiden sahen auf. „Was wollten Sie, Sydney?“, fragte Lyle. „Nehmen Sie es mir nicht übel, aber Sie sehen aus, als wäre jemand gestorben.“
„Es ist ihre Schwester.“
„Was? Moment mal. Wollen Sie damit sagen, dass Miss Parker, dass meine Schwester tot ist?“, Sydney nickte langsam. „Oh mein Gott. Wie konnte das passieren?“
„Ich weis es selber nicht so genau. Anscheinend war sie an Krebs erkrankt und ist durch die Operation gestorben. Jarod hat mich vorhin angerufen und es mir gesagt.“
„Woher wissen wir, dass er nicht lügt?“, mit einer solchen Reaktion hatte Sydney gerechnet. „Wir haben es bereits überprüft, es stimmt.“, Raine schien von dieser Nachricht wenig beeindruckt, viel mehr interessierte ihn, dass Jarod sich vermutlich in Blue Cove aufhielt. „Lyle, überprüfen Sie ob Jarod sich noch hier aufhält.“, doch Lyle reagierte nicht. Er ging in dem Büro auf und ab. „Oh mein Gott, sie ist tot, sie ist wirklich tot.....“, er hatte nicht gedacht, dass ihn das so sehr mitnehmen würde, immerhin hatte er selbst schon versucht sie umzubringen, doch die Nachricht war wie ein Schlag und betäubte ihn.
eine Woche später, Sydneys Büro:
Lyle betrat den Raum. „Sydney, könnte ich mal kurz mit Ihnen reden?“
„Natürlich, setzten Sie sich.“
„Danke. Äh, also warum ich hier bin, Sie hatten doch auch einen Zwilling, Jacob, oder?“, fragte Lyle. Sydney nickte langsam. So kannte er Lyle gar nicht. „Als er gestorben ist hatten Sie da auch das Gefühl, dass ein Teil von ihnen fehlt? Seit Parkers Tod fühle ich mich sehr, äh.., merkwürdig, als wäre ein Teil von mir mit ihr gestorben.“, wieder nickte Sydney. „Ja, das Gefühl kenne ich. Sie und Parker standen sich zwar nie besonders nah, aber die meisten Zwillinge haben eine sehr enge Bindung, egal wie gut oder schlecht ihre Beziehung ist. Sie spüren, wenn es dem andern schlecht geht und wenn einer von ihnen Stirb, bricht diese Verbindung.“
Friedhof:
Jarod legte die Blumen auf Parkers Grab. „Sie fehlt mir. Wir hatten nicht einmal eine Chance.“, sagte er und sah zu Ethan, der mit ihm gekommen war. Sie hatten ja nicht zur Beerdigung kommen können, weil dort sehr viele Centre-Angestellte anwesend waren. Sein Bruder legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß, was du meinst. Ich kannte sie nicht einmal richtig, aber trotzdem fehlt sie mir.“
„Wie es ihr wohl geht, wo immer sie auch ist?“, fragte Jarod. Ethan schien in sich hinein zu lauschen. „Es geht ihr gut. Sie hat es mir gesagt.“
Ende
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